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Air Littoral: Bei Crossair herrschen “mittelalterliche Arbeitsbedingungen”

Air Littoral sucht einen neuen Aktionär. Keystone / AFP Paris / Claude Paris

Die Zukunft der französischen Fluggesellschaft Air Littoral verdüstert sich: Die Gewerkschaften SNPL und SNPNC lehnen die Idee einer Annäherung der Airline an Crossair ab.

Bei Crossair herrschen laut den beiden Gewerkschaften «mittelalterliche Arbeitsbedingungen». Thierry Oriol von der Pilotengewerkschaft SNPL kritisierte am Donnerstag (08.02.) «Moritz Suters Politik des Lohndumpings bei Crossair».

Eine Annäherung an Crossair komme nicht in Frage. Air Littoral habe unter den Kurswechseln schon genug zu leiden gehabt. Die Angestellten seien es müde, Spielball von Finanziers zu sein.

Aus ihrer Sicht sei einzig der Kauf durch einen neuen Aktionär akzeptabel. Die anderen Szenarien – die Deponierung der Bilanz oder der Verbleib bei der SAirGroup – seien nicht annehmbar.

Angst vor Stellenverlust

Die Gewerkschaften bedauern, dass das Projekt zur Sanierung der französischen SAir-Töchter AOM, Air Liberté und Air Littoral gestoppt wurde. «Air Littoral und seine Angestellten befinden sich in einer schlechteren Lage als vor dem Einstieg der SAirGroup. Die Leute sind demotiviert und haben Angst, die Stelle zu verlieren.»

Seit einem Jahr sei Air Littoral nicht mehr selbständig, sagte Oriol. «Nun wird uns die Fusion mit AOM und Air Liberté verwehrt. Wenn die Schweizer uns an die Air France verkaufen wollen, haben wir nichts dagegen einzuwenden. Aber wir werden nicht den 12. März abwarten um zu handeln.» Am 12. März will die SAirGroup über die Zukunft ihrer Beteiligungen informieren.

Schlechtes Betriebsklima

Seit dem Abgang von Paul Reutlinger herrsche bei den SAir-Töchtern ein schlechtes Klima. «Wir appellieren daher an die Verantwortung des französischen Transportministers, Jean-Claude Gayssot», sagte Jean Immediato, Präsident der Pilotengewerkschaft SNPL, am Donnerstag.

Ebenfalls nicht akzeptieren wollen die Gewerkschaften eine «eventuelle Rückkehr von gewissen Führungskräften», die sie für Turbulenzen bei der Fluggesellschaft verantwortlich machen.

SNPL wehrt sich namentlich gegen eine allfällige Rückkehr des früheren Air-Liberté-Präsidenten Marc Rochet. Dessen soziales Verständnis sei katastrophal gewesen und habe das Unternehmen an den Rand des Abgrunds geführt.

swissinfo und Agenturen

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