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AKTIEN EUROPA/Gewinne – Bankensektor legt nach UBS-Zahlen deutlich zu

PARIS/LONDON (awp international) – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Dienstag dank grösstenteils überzeugender Quartalszahlen Gewinne verbucht. Der EuroStoxx 50 stieg um 1,07 Prozent auf 2.772,48 Punkte. Der CAC-40-Index in Paris legte um 0,95 Prozent auf 3.670,66 Punkte zu und der FTSE 100 in London kletterte um 0,73 Prozent auf 5.389,93 Punkte.
Im Blickpunkt standen Bankenwerte nach den Zahlen der UBS sowie der Deutschen Bank. Die UBS hatte mit ihrem Gewinn im zweiten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen, woraufhin sich die Titel der Schweizer Grossbank an der Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) um 9,87 Prozent auf 17,250 Franken verteuerten. Dagegen war das Zahlenwerk der Deutschen Bank nach Meinung von Händlern gemischt ausgefallen.
Insgesamt verschafften die Nachrichten den Aktien europäischer Banken einen ordentlichen Rückenwind. Der Stoxx-600-Bankenindex liess mit einem Plus von 3,83 Prozent auf 223,52 Punkte alle andere Branchenindizes hinter sich. Dabei hatten Bankentitel schon am Vortag nach der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse kräftig zugelegt. Ganz vorne im Eurostoxx lagen die Titel der Credit Agricole mit einem Aufschlag von 8,58 Prozent auf 10,475 Euro, gefolgt von den Anteilsscheinen der Societe Generale und der ING. Sie verteuerten sich um 8,06 und 7,19 Prozent.
Deutlich nach unten ging es nach Zahlen dagegen für die Aktien des französischen Nahrungsmittelkonzerns Danone, und zwar um 3,82 Prozent auf 44,550 Euro. Das Unternehmen hatte zwar seinen Umsatz im ersten Halbjahr gesteigert und daraufhin seine Umsatzprognosen für 2010 angehoben, allerdings zeigten sich Analysten von der operativen Marge enttäuscht.
Der krisengeschüttelte britische Ölkonzern BP kündigte indes an, in den kommenden 18 Monaten mit Verkäufen von Unternehmensanteilen bis zu 30 Milliarden US-Dollar einnehmen zu wollen, um die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko begleichen zu können. In seiner Quartalsbilanz bezifferte BP die Kosten für die Ölpest mit 32,2 Milliarden US-Dollar. Insgesamt wurde im zweiten Quartal ein Verlust zu Wiederbeschaffungskosten von knapp 17 Milliarden US-Dollar eingefahren. Börsianer betonten, dass dies erwartet worden sei. Zudem war bekannt geworden, dass der Amerikaner Robert Dudley den in der Kritik stehenden Vorstandschef Tony Hayward ablösen wird. Die BP-Aktien notierten mit 0,52 Prozent bei 419,100 Pence im Plus./chs/rum

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