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AKTIEN FRANKFURT: Dax tritt auf der Stelle – Warten auf Impulse

FRANKFURT (awp international) – Der Dax ist am Donnerstag nach einem freundlichen Start zuletzt auf der Stelle getreten. Marktstratege Heino Ruland von Ruland Research sprach von einem Mangel an deutlichen Impulsen und dass der Markt nach den jüngsten Kursgewinnen einen Gang runter schalte. Der Dax stand zuletzt bei 7.409,28 Punkten um 0,07 Prozent tiefer. Der MDax der mittelgrossen Werte fiel um 0,15 Prozent auf 10.569,88 Punkte. Einzig für den TecDax ging es mit einem Plus von 0,34 Prozent auf 915,17 Punkte klar in eine Richtung.
Laut Ruland fehlen dem Markt unter anderem aus den USA deutliche Impulse. Darüber hinaus gab der Experte zu bedenken, dass der Markt bereits sehr gut gelaufen sei, so dass es immer wieder zu Konsolidierungen kommen könne. Dass erneut die Autowerte zu den grössten Verlierern gehörten, während die Schlusslichter des vergangenen Jahres, die Bankenwerte, erneut zum Teil kräftig zulegten, begründete Ruland mit der noch anhaltenden Sektorrotaion.
SEKTORROTATION SETZT AUTOWERTEN ZU
Nachdem am Vortag Daimler im Zuge der Zahlen bereits deutlich nachgegeben hatten, sackten sie auch an diesem Donnerstag wieder deutlich ab. Europaweit zählte der Automobilsektor ebenfalls zu den grössten Verlierern: Der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts gab 1,49 Prozent ab. Daimler-Aktien fielen im Dax um 2,39 Prozent auf 52,260 Euro, BMW-Titel gaben um 1,98 Prozent auf 60,440 Euro nach. Die Vorzugsaktien von VW sackten um 1,95Prozent auf 122,60 Euro ab. Ein Händler machte dafür vor allem Gewinnmitnahmen verantwortlich. Bäume wüchsen nicht in den Himmel, kommentierte er.
Den Papieren der Deutschen Börse setzte ein Bericht der “Financial Times Deutschland” zu Xetra zu. Demnach könnte das Handelssystem ein Opfer der Fusion mit der NYSE Euronext werden. “Das ist keine neue Geschichte”, sagte ein Händler. Dennoch fielen die Aktien als einer der schwächsten Dax-Werte um 1,14 Prozent auf 58,17 Euro.
Die Berichtssaison in Europa in gewinnt deutlich an Fahrt und rückt damit auch Werte deutscher Konkurrenten in den Blick. Händler bewerteten beispielsweise die Zahlen des Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern ABB positiv, was sich auch auf Siemens auswirkte. Die Titel gewannen 0,62 Prozent auf 97,50 Euro. Zahlen der Swiss Re und von Axa erfüllten die Markterwartungen nicht ganz. Titel der Munich Re und der Allianz koppelten sich davon los und legten zu. Die BASF-Papiere gewannen 1,08 Prozent auf 60,950 Euro. Händler hatten die Zahlen des niederländischen Konkurrenten Akzo Nobel positiv bewertet.
BRENNTAG LEGEN NACH ZAHLEN UND AUSBLICK ZU
Hierzulande legten mit Brenntag , Takkt und der Comdirect vor allem Werte aus der zweiten und dritten Reihe Zahlen vor. Der Chemikalienhändler Brenntag schnitt 2010 besser als erwartet ab und zeigte sich auch für 2011 zuversichtlich. Händler werteten die Zahlen zwar als besser als erwartet, “ein Knaller” seien sie aber nicht. Die Aktien gewannen 2,85 Prozent auf 74,77 Euro. Die Aktien des SpezialversandhändlersTakkt und des Onlinebrokers Comdirect legten auch zu, wobei sich die Comdirect-Titel mit plus 1,56 Prozent deutlicher verteuerten.
Darüber hinaus sorgten Analystenkommentare für Bewegung: Die Titel von Rheinmetall litten unter einer Abstufung durch Merrill Lynch und Freenet gaben nach einem gesenkten Kursziel durch die Deutsche Bank nach. Eine Hochstufung durch HSBC katapultierte indes ElringKlinger-Aktien nach oben./rum/la

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