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AKTIEN FRANKFURT: Kaum verändert nach Rally – Warten auf US-Arbeitsmarktdaten

FRANKFURT (awp international) – Nach der Kursrally zur Wochenmitte ist der Dax am Donnerstag auf der Stelle getreten. Der Leitindex verbuchte ein minimales Minus von 0,04 Prozent auf 7.054,12 Punkte. Am Mittwoch hingegen war er noch mit einem Aufschlag von 1,77 Prozent über die Marke von 7.000 Punkten gesprungen und hatte damit wieder das Niveau vor der Katastrophe in Japan erreicht. Der MDax der mittelgrossen Werte rückte am Donnerstag um 0,10 Prozent vor auf 10.340,12 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,17 Prozent auf 928,59 Punkte nach oben.
Die Anleger warteten derzeit gespannt auf den am morgigen Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht, sagten Händler. Deshalb hielten sie sich aktuell mit Engagements zurück. Insgesamt aber zeige der Trend an den Börsen weiter nach oben, meinte Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank. Die anhaltend hohe Liquidität am Markt stütze immer noch die Kurse und auch die sich abzeichnende Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank schrecke die Anleger nicht.
VERSÖHNLICHER QUARTALSABSCHLUSS
Insofern wird der Leitindex ein bewegtes Quartal wohl doch noch recht versöhnlich mit einem Plus von gut zwei Prozent abschliessen: Nachdem der Dax im Februar ein Dreijahreshoch erklommen hatte, war er Mitte März angesichts der Atomkatastrophe in Japan bis auf 6.483,39 Punkte abgesackt. In der Folge jedoch konnte sich das Börsenbarometer wieder deutlich erholen.
Am Dax-Ende sanken die Aktien der Lufthansa zuletzt um 1,39 Prozent auf 14,89 Euro. Börsianer erklärten dies mit vagen Gerüchten über eine mögliche Platzierung von Anteilen der Fluglinie, die am Markt kursierten. Zu den Favoriten hingegen zählten die Titel des Rückversicherers Munich Re und des Chemiekonzerns BASF . Sie gewannen jeweils über ein Prozent hinzu. Bei BASF stützten laut Börsianern Aussagen der Tochter Wintershall, die trotz der politischen Unruhen in Libyen das Geschäft im Nahen Osten weiter ausbauen will.
AAREAL BANK NACH ZAHLEN SEHR FEST
Mit Blick auf die weiteren Einzelwerte nehmen die Anleger einige Bilanzen von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe unter die Lupe. So bekräftigte die staatlich gestützte Aareal Bank nach einem planmässigen Start ins laufende Jahr ihre Prognose. Der im MDax notierte Immobilienfinanzierer rechnet weiter mit einem Anstieg des Betriebsgewinns sowie einem höheren Überschuss im Zinsgeschäft. Ein Marktteilnehmer hob zudem hervor, dass es keine Ankündigung einer Kapitalerhöhung gegeben habe, über die zuvor am Markt spekuliert worden war. In der Folge stiegen die Titel als einer der besten Werte im Index um 2,09 Prozent auf 22,73 Euro.
Die Aktien des Hamburger Hafenbetreibers HHLA sanken hingegen nach der Bekanntgabe von Jahreszahlen um 0,36 Prozent auf 32,85 Euro. Ferner sieht sich der Verkehrstechnikkonzern Vossloh nach dem Rekordjahr 2010 auf Kurs zu seinen mittelfristigen Zielen. Grosse positive Überraschungen vermeldete das Unternehmen indes nicht, so dass dessen Titel um 1,19 Prozent auf 94,17 Euro fielen. Laut Analyst Michael Gorny von der WestLB bleieb der Reingewinn im vergangenen Jahr etwas hinter den durchschnittlichen Markterwartungen zurück.
SINGULUS SEHR SCHWACH – WEIST ERNEUT FEHLBETRAG AUS
Im TecDax verteuerten sich die Aktien des Indexneulings Gigaset um 3,07 Prozent auf 4,00 Euro. Der Hersteller von schnurlosen Telefonen sprach von einer positiven Resonanz auf neue Produkte. Die Titel von Singulus Technologies aber fielen um 3,42 Prozent auf 4,348 Euro. Der Spezialmaschinenbauer wies für 2010 erneut einen Fehlbetrag aus./la/gl
— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

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