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AKTIEN FRANKFURT: Verluste – Abwartende Haltung vor US-Daten

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Verlusten an die schwache Kursentwicklung vom Vortag angeknüpft. Der Dax fiel am Mittag um 0,43 Prozent auf 7.052,51 Punkte. Für den MDax ging es um 1,64 Prozent auf 10.080,11 Punkte bergab und der TecDax verlor 1,60 Prozent auf 865,61 Punkte.
Laut Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sucht der Markt jetzt seine Richtung, nachdem am Vortag Gewinnmitnahmen die Kurse unter Druck gebracht hatten. “Die Anleger nehmen eine abwartende Haltung ein, bevor am Mittag neue US-Daten einlaufen”, so der Börsianer. Neue Impulse könnten nach den jüngst enttäuschenden Ergebnissen aus dem US-Bankensektor von den Zahlen von Morgan Stanley ausgehen, bevor am Nachmittag frische US-Konjunkturdaten erwartet werden. “Der Markt dürfte besonders stark auf die wöchentlichen Erstanträge und die Verkäufe bestehender Häuser achten”, so Lipkow.
KLÖCKNER & CO PLANT ÜBERNAHME IN USA
Im Fokus der Anleger standen die Anteilsscheine von Klöckner & Co , die wegen einer angekündigten Übernahme um 5,27 Prozent auf 23,46 Euro in die Höhe schnellten und damit die Spitzenposition im MDax einnahmen. Der Stahl- und Metallhändler hatte am Vorabend bekanntgegeben, mit dem US-Konzern Macsteel Global B.V. eine grundsätzliche Übereinkunft über eine Übernahme erzielt zu haben. Analysten äusserten sich positiv zu dem Zukauf. Laut UBS-Analyst Andrew Snowdowne steigt Klöckner damit zu einem der drei grössten Stahlhändler in den USA auf.
Im Dax kletterten die Papiere der Commerzbank um 2,06 Prozent auf 5,790 Euro, was Händler auf unterschiedliche Gründe zurückführten. So habe der Chef des Euro-Rettungsschirms, Klaus Regling, im “Deutschlandradio” gesagt, dass die Risiken mit Blick auf Griechenland derzeit zu gross angesehen würden. Darüber hinaus sehen die Händler die Kursgewinne auch als Reaktion auf die Schwäche der vergangenen Tage.
VERSORGER GEFRAGT ? LUFTHANSA SCHWACH
Aufwärts ging es auch bei den Versorgerpapieren von RWE und Eon , die 2,18 Prozent auf 54,49 Euro und 1,36 Prozent auf 24,67 Euro zulegten. Ein Händler sagte, die beiden Aktien gehörten seit Jahresbeginn zu den Favoriten im Leitindex und erklärte das mit einer Sektor-Rotation in den Portfolios. Derzeit werde auf jene Werte gesetzt, die zuletzt besonders schwach abgeschnitten haben.
Die Lufthansa hat zwar den Tarifstreit mit den Flugbegleitern beigelegt. Die am Vortag schon schwachen Aktien konnten davon jedoch nicht profitieren und verloren weitere 1,43 Prozent auf 15,855 Euro, was Händler auf eine hohe Verlusterwartung der britischen Billigairline EasyJet und enttäuschende Zahlen der zum AMR-Konzern gehörenden US-Fluggesellschaft American Airlines vom Vortag zurückführten. Zudem wurde auf ein angeschlagenes Chartbild verwiesen.
ANALYSTENSTIMMEN BEWEGEN
Darüber hinaus gab es einige Analystenstimmen, die die Kurse bewegten. Aktien der Deutschen Post stiegen um 0,71 Prozent auf 13,535 Euro, nachdem die Analysten von Barclays diese mit “Overweight” starteten und ein Ziel von 17 Euro nannten. Im MDax lagen die vortags schon besonders schwachen Papiere von ProSiebenSat.1 mit Minus 5,55 Prozent auf 21,630 Euro am Indexende, nachdem die Citigroup ihr Votum von “Buy” auf “Hold” gesenkt, das Kursziel aber von 17,50 auf 25,00 Euro angehoben hatte./tih/ag
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

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