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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Dax knapp im Minus erwartet – Eon legt Zahlen vor

FRANKFURT (awp international) – Der Dax wird am Mittwoch zum Handelsbeginn knapp im Minus erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.10 Uhr bei 7.161 Punkten und damit 0,06 Prozent unter dem Xetra-Vortagsschluss.
Laut Händlern haben die Märkte nach wie vor Schwierigkeiten, eine klare Richtung zu finden. Allerdings könnten die jüngsten Äusserungen zur Ölförderung sowie Anzeichen, dass Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi nach einer Ausstiegsmöglichkeit für sich selbst suchen könnte, die Märkte im Handelsverlauf stützen, kommentierte ein Börsianer. Die Vorgaben sind nicht einheitlich: Während der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial seit dem Xetra-Schluss am Vorabend um 0,11 Prozent abgab, zeigten sich die Börsen in Asien überwiegend fester. Hierzulande dürften am Morgen erst einmal Unternehmenszahlen den Ton angeben.
EON-GEWINN UNTER ANALYSTENERWARTUNGEN
Der Versorger Eon blieb mit seinem bereinigten Nettogewinn für das vergangene Jahr hinter den Analystenerwartungen zurück und rechnet erst für 2013 wieder mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. Vorbörslich ging es für die Titel bei Lang & Schwarz (L&S) leicht nach unten.
Die Papiere der Commerzbank sollten Marktteilnehmer ebenfalls im Auge behalten. Händler verwiesen auf einen Bericht des Anlegermagazins “Platow Brief”. Demnach soll die Bank angeblich eine Kapitalerhöhung von bis zu 5 Milliarden Euro vorbereiten. Dabei sei die teilverstaatlichte Bank bereit, auch Kurse von knapp unter sechs Euro in Kauf zu nehmen, zitierten Händler den Bericht. Während die Kapitalerhöhung an sich keine wirkliche Überraschung sei, könnte der Preis von knapp unter sechs Euro für Gesprächsstoff sorgen, kommentierte ein Händler. Bislang habe die Bank auf Kurse in Richtung acht Euro warten wollen.
ÜBERNAHMEANGEBOT TREIBT TOGNUM AN
Auch ohne Zahlen steht Tognum im Fokus. Der Autobauer Daimler und der Triebwerkhersteller Rolls-Royce legten ein Übernahmeangebot für den Grossdieselmotorenhersteller vor. Als Preis wurden 24,00 Euro je Aktie genannt. Die Titel verteuerten sich vorbörslich um mehr als drei Prozent.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS ist im vergangenen Jahr wieder deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem die Probleme beim Militärtransporter A400M dem Airbus-Mutterkonzern im Vorjahr tiefrote Zahlen eingebrockt hatten. Ein Börsianer kommentierte, die Zahlen hätten wie erwartet die Prognosen etwas übertroffen. Die vorgeschlagene Dividende von 0,22 Euro je Anteilsschein liege ebenfalls etwas über den Schätzungen. Vor einem Jahr hatten die Aktionäre darauf noch verzichten müssen. Schon vor dem Handelsstart gewannen die Anteilsscheine rund ein Prozent an Wert.
HANNOVER RÜCK ERHÖHT DIVIDENDE
Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück erhöhte nach einem Rekordjahr die Dividende um 0,20 auf 2,30 Euro je Aktie. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten mit einer Dividende von 2,22 Euro gerechnet. Der Munich-Re-Konkurrent verdiente im vergangenen Jahr trotz einer deutlich höheren Belastung aus Grossschäden wie den drei Erdbeben in Chile, Haiti und Neuseeland so viel wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens.
Zahlen gab es zudem von Symrise . Der Aromen- und Duftstoffhersteller hat die selbst gesteckten Ziele 2010 übertroffen und sich zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt. Die Aktionäre sollen für 2010 eine Dividende von 0,60 (0,50) Euro je Aktie erhalten. 2011 will Symrise den Umsatz bereinigt um mehr als drei Prozent steigern und damit schneller wachsen als der Markt. Am Markt fiel das Urteil uneinheitlich aus. Händler sahen die Zahlen mehrheitlich im Rahmen der Erwartungen, und einer räumte den Aktien aufgrund des Ausblicks Aufwärtspotenzial ein. Dagegen zeigte sich ein anderer Börsianer von den Zahlen enttäuscht. Vorbörslich konnten die Aktien etwas zulegen.
Solarwerte wie Solarworld und Q-Cells könnten laut einem Händler von der Zahlenvorlage eines ausländischen Konkurrenten profitieren. Der chinesische Solarpanelhersteller Suntech Power hatte im vierten Quartal 2010 seinen Gewinn deutlich gesteigert und seine Ziele für 2011 bestätigt, die über den Analystenerwartungen liegen. An der Wall Street legten die Aktien von Suntech Power nachbörslich um mehr als drei Prozent zu./gl/chs

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