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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert – Warten auf neue Daten

FRANKFURT (awp international) – Ohne neue Impulse werden die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Dienstag kaum verändert erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand um 8.05 Uhr bei 6.277 Punkten um 0,03 Prozent unter dem Xetra-Daxschluss am Vortag.
Händlern zufolge fehlen bisher die entscheidenden Nachrichten, die eine dem Markt eine neue Impulse geben könnten. Die Vorgaben aus Übersee bieten wenig Orientierung. Während die wichtigsten US-Indizes am Montag von Konjunktursorgen und Gewinnmitnahmen ins Minus gedrückt worden waren, notierte der Future auf den US-Leitindex Dow Jones am Morgen minimal unter dem Stand vom Xetra-Handelsschluss am Vortag. In Tokio notierte der Nikkei-225-Index indes deutlich im Minus. Für Bewegung sorgen dürften am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA, darunter Zahlen zum Häusermarkt sowie zum Verbrauchervertrauen. Das GfK-Konsumklima ist am Morgen auf ein Drei-Jahreshoch gestiegen.
Im Blick sind die Aktien von BMW , nachdem die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (FAZ) berichtet, dass Vorstandschef Norbert Reithofer bei dem Münchener Autobauer vor einer Vertragsverlängerung für weitere fünf Jahre steht. Das ist keine Überraschung, kommentierte ein Händler und verwies auf die jüngsten Erfolge von BMW. Zuletzt habe etwa die neue 7er Serie gezeigt, dass das Design in die richtige Richtung weise. Von daher gehöre BMW für ihn ohnehin neben Daimler zu den Topwerten im Autosektor. Vorbörslich zeigten sich die Titel bei Lang & Schwarz jedoch etwas schwächer.
MAN rücken nach Meldungen über eine engere Kooperationen mit dem chinesischen Partner Sinotruck in den Fokus der Marktteilnehmer. Händler verwiesen auf Berichte, wonach die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit auf weitere Bereiche wie etwa Busse ausweiten wollen. Bislang arbeiteten die beiden Konzerne lediglich bei schweren Lkw zusammen, wie ein Börsianer erklärte.
Die Aktien der Deutsche Telekom könnten nach einem Beschluss der Bundesnetzagentur zu Anschlussdaten für die Telefonauskunft unter Druck geraten. Wie die Zeitung “Die Welt” berichtet, darf das Unternehmen seinen Konkurrenten nicht mehr als 1,65 Millionen Euro für die Daten in Rechnung stellen. “Die Telekom hat bisher mehr als zehn Mal mehr Geld für die Daten verlangt, als ihr eigentlich zusteht”, zitiert die Zeitung Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Branchenverbandes VATM. Im vorbörslichen Handel zeigte sich die T-Aktie leichter.
Tui-Aktien könnte indes antreiben, dass die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Konzerns am Vorabend von “Negative” auf “Stable” angehoben hatte. Hintergrund sei die kürzlich von Tui beschlossene Neuordnung der Finanzen der Reederei Hapag-Lloyd, wie Moody’s mitteilte. Ein Händler betonte, dass die Refinanzierung von Hapag-Lloyd schon eine Weile zurückliege. Es sei das übliche Problem, dass Ratingagenturen lange brauchten, um auf solche Vorgänge zu reagieren. Ein anderer Börsianer bezeichnete den Moody’s-Schritt zwar nicht als sonderlich überraschend, für leichte Impulse könne er aber dennoch sorgen.
Im TecDax stehen derweil die Titel von Q-Cells nach der angekündigten Kapitalerhöhung im Fokus. Neben der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen sei die Ausgabe einer neuen Wandelschuldverschreibung mit einer Laufzeit bis 2015 sowie ein Rückkaufangebot für die bestehende Wandelschuldverschreibung 2007/2012 von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen worden, hatte das Unternehmen in der Nacht mitgeteilt. Ein Händler sagte: “Kapitalerhöhungen an sich sind immer erst einmal schlecht.” Er verwies aber auch auf LDK Solar in den USA, das sich eine milliardenschwere Kreditlinie sichern konnten und damit ein wahres Kursfeuerwerk entfacht hatte. Vorbörslich rutschten Q-Cells-Aktien um mehr als drei Prozent ab./chs/fa

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