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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kleine Erholung – EZB-Zinsentscheid steht an

FRANKFURT (awp international) – Der Dax wird am Donnerstag nur minimal höher erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Stand des deutschen Leitindex notierte um 8.05 Uhr bei 5.964,94 Punkten und damit 0,11 Prozent höher als zum Xetra-Schluss vom Mittwoch, als anhaltende Sorgen um südeuropäische Länder den deutschen Leitindex um weitere 0,81 Prozent abrutschen liessen. Nichts Positives geben dabei die Vorgaben mit: Der Future auf den Dow Jones Industrial Average (DJIA) sank seit dem Xetra-Handelsschluss vom Vortag um 0,18 Prozent, während der Nikkei-225-Index in Tokio nach den Feiertagen den Kursrutsch der letzten Tage an den anderen Börsen nachvollzogen hat.
Die neueste Entwicklung in Griechenland, wo das Parlament die Reformen absegnen will, dürfte auch an diesem Tag im Mittelpunkt der Anleger bleiben. “Die Sorgen, dass sich die Lage weiter eintrübt, reissen nicht ab und halten die Märkte weiter unter Druck”, kommentierte Ben Potter von IG Markets. Unter Beobachtung steht am Mittag aber auch der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank: Präsident Trichet dürfte sich darin versuchen, beruhigend auf die Märkte einzuwirken. Experten rechnen fest damit, dass der historisch niedrige Leitzins von 1,0 Prozent erneut als angemessen bezeichnet wird. Aus den USA folgen noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die wieder Andeutungen für den Arbeitsmarktbericht am Freitag zulassen könnten.
Vorbörslich bewegten wieder einige Quartalszahlen die Kurse. Den Anfang machte am Morgen die Commerzbank, die nach gut zwei Jahren auch vor Steuern in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt ist. Die Zahlen sind nach Einschätzung von Händlern besser als erwartet ausgefallen, was auch auf geringere Rückstellungen für Kreditausfälle zurückzuführen sei. Zudem sei der Gewinn aus Handelsgeschäften höher als angenommen gewesen. Die Papiere gewannen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) 1,50 Prozent auf 5,805 Euro.
Der Bankensektor wurde auch von Zahlen der französischen Grossbank BNP Paribas bewegt. Die Franzosen sind besser ins Jahr gestartet als von Experten erwartet, kündigten jedoch ein hohes Engagement in griechischen Staatsanleihen an. Aktien der Deutschen Bank zeigten sich vorbörslich unverändert bei 37,025 Euro.
Die Zahlen von HeidelbergCement sind laut einer Händlereinschätzung gemischt ausgefallen. Zwar seien beim Gewinn die Erwartungen wegen des strengen Winters verfehlt worden, der Umsatzrückgang sei dagegen geringer als erwartet ausgefallen. Die Aktien reagierten vorbörslich kaum und notierten bei L&S mit plus 0,11 Prozent auf 43,91 Eur. Zahlen des Maschinenbaukonzerns Gea Group hatten die Erwartungen nach ersten Einschätzungen leicht verfehlt. Die Aktien büssten 3,38 Prozent auf 15,16 Euro ein.
Am Morgen berichten zudem noch ProSiebenSat.1 und Beiersdorf über ihre Auftaktquartale. Die Aktien des TV-Konzerns verloren bei L&S 2,03 Prozent auf 12,78 Euro, Beiersdorf gewannen 1,08 Prozent auf 43,39 Euro.
Auch Dividendenzahlungen stehen wieder auf der Agenda. Die Aktien der Allianz , von Metro und von Fuchs Petrolub werden ex Dividende gehandelt. Die Allianz schüttet 4,10 Euro je Anteilsschein aus, Metro zahlt jeweils 1,18 Euro und auch beim Schmierstoff-Hersteller Fuchs beträgt die Dividende 1,70 Euro je Vorzugsaktie./th/gl

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