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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Knapp im Minus erwartet

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Freitag mit moderaten Verlusten in den Handel starten. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.05 Uhr bei 7.145 Punkten und damit um 0,21 Prozent unter dem Xetra-Schlussstand vom Donnerstag.
Die Erholung der Wall Street vom Vorabend nach sechs Verlusttagen in Folge sei zusammen mit stärker als erwarteten Importzahlen aus China zwar eigentlich positiv, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Ein anderer Börsianer rechnet aber mit einer Verschnaufpause, nachdem die New Yorker Kursgewinne schon mit der sprunghaften Reaktion am Vortag eingearbeitet worden sei. Die Vorgabe aus den USA war schwach: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor 0,40 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vortag.
SIEMENS MIT ERNEUTEM KORRUPTIONSFALL – NSN-BIETER STEIGEN AUS
Auch bei Einzelwerten war die Nachrichtenlage zunächst ruhig. Siemens-Aktien büssten vorbörslich nach Medienberichten 0,70 Prozent bei Lang & Schwarz (L&S) ein. Wie die “Financial Times Deutschland” (FTD) unter Berufung auf Kreise berichtet, gibt es erneut einen Korruptionsfall. Demnach sind zwei Manager in Kuwait festgenommen worden und für einen weiteren liegt laut FTD noch ein Haftbefehl vor. Ein Siemens-Sprecher wollte auf dpa-Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Zudem berichtete die “Financial Times”, dass die Investoren KKR und TPG von einem Gebot für einen Mehrheitsanteil an Nokia Siemens Networks Abstand genommen haben. Beide Parteien hätten sich nicht auf die Bedingungen einigen können. “Ein Rückschlag für die Verkaufsbemühungen”, sagte ein Börsianer.
Vorbörsliche Gewinne gab es bei einigen Solarwerten im TecDax. Solarworld etwa stiegen bei L&S um 1,61 Prozent. Laut Händlern sorgte ein Bericht der “Financial Times Deutschland” vom Vortag, wonach der koreanische Elektronikkonzern Samsung nach Übernahmezielen für seine ehrgeizigen Wachstumsziele sucht, noch für Nachwehen.
Hugo Boss kletterten im MDax vorbörslich um 1,42 Prozent. Die US-Bank Morgan Stanley die Aktien mit “Overweight” in die Bewertung aufgenommen. Am Mittag könnten dann noch jüngste Verkehrszahlen für Bewegung bei den Papieren der Lufthansa sorgen. Vorbörslich lagen diese knapp im Plus./tih/rum

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