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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Leichte Verluste – Später US-Handel belastet

FRANKFURT (awp international) – Belastet von der späten Entwicklung an der Wall Street wird der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im Minus erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax notierte gegen 8.05 Uhr bei 6.142 Punkten und damit 0,35 Prozent tiefer als zum Xetra-Schluss am Vortag, als es für den deutschen Leitindex um 0,76 Prozent nach oben ging.
Die US-Börsen hätten zwar höher geschlossen, im späten Handel aber einen Teil ihrer Kursgewinne abgegeben. Das drücke nun trotz der nachlassenden Unsicherheit in der Eurozone auf die Stimmung, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor seit dem Vortagesschluss auf Xetra 0,27 Prozent. In Tokio konnte sich der Leitindex Nikkei 225 indes aber etwas von seinen kräftigen Abgaben des Vortages erholen. Die Agenda fülle sich unterdessen etwas, sagte ein Händler, wobei vor allem Daten aus den USA am Nachmittag Impulse bringen könnten.
Bankaktien wie Deutsche Bank und Commerzbank gehörten vorbörslich mit 0,58 und 0,32 Prozent zu den zahlreichen Verlierern im Dax. Medien zitierten Jürgen Stark, Chefvolkswirt und Vorstandsmitglied der Europäischen Zentralbank EZB, mit der Warnung vor einer Unterkapitalisierung deutscher Banken. Deutschland müsse Zugeständnisse im Streit um die neuen Regeln zur Kapitalausstattung (“Basel III”) machen, so Stark. In den USA werde bereits auf ein Scheitern des deutschen Bankensystem in seiner jetzigen Form gesetzt. Ein Händler bezeichnete die Aussagen aber als nicht neu. “Das war der Grund, warum Bankentitel in den vergangenen Tagen unter Druck gekommen sind”, so der Börsianer.
Aktien von Tognum gaben vorbörslich nur leicht nach und waren damit bei Lang & Schwarz unter den besseren Werten zu finden. Gemeinsam mit dem Partner Norinco will der Motorenbauer in China eine Anlage zur Montage von grossen Dieselmotoren und Notfallaggregaten errichten. Händler sahen in dem Vorhaben jedoch keinen Kurstreiber.
Unter Beobachtung standen vorbörslich noch die Aktien von Eon , die unter den wenigen Gewinnern waren. Die Tochter für erneuerbare Energien treibt laut Medienberichten den Ausbau von Windkraftprojekten voran. Unterdessen senkten die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel von 27,00 auf 26,50 Euro und bestätigten die Einstufung mit “Underweight”./tih/rum

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