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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Wenig verändert – Anhaltende Unsicherheit

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag nur geringfügig bewegt in den Handel starten. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.05 Uhr bei 6.816,75 Punkten und damit nur marginal mit 0,01 Prozent über dem Xetra-Schlussstand vom Montag. Am Vortag war der Leitindex dank etwas nachlassender Sorgen um die Lage in Japan und mit Libyen und dem Ölpreis im Blick mit plus 2,28 Prozent in die Woche gestartet.
Börsianer sehen weiterhin Libyen und die damit verbundene Ölpreisentwicklung sowie die Entwicklung an den Atommeilern in Japan im Fokus. Nach der jüngsten Erholung von den Zwischentiefs der Vorwoche rechnen sie aber damit, dass es angesichts der weiter bestehenden Unsicherheiten auch leichte Gewinnmitnahmen geben könnte. Die Vorgabe war derweil nicht eindeutig: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,18 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vorabend. In Japan erholte sich der Leitindex Nikkei-225 nach dem Einbruch in der Vorwoche und dem gestrigen Feiertag aber um mehr als vier Prozent.
Auf der Unternehmensseite standen vorbörslich die Metro-Papiere mit den Zahlen des Handelskonzerns im Blick. Die Titel legten beim Broker Lang & Schwarz moderat um 0,15 Prozent zu. Metro hat im Geschäftsjahr 2010 deutlich mehr verdient und will seinen Wachstumskurs auch 2011 fortsetzen. Der Überschuss nach Anteilen Dritter stieg dank der Einsparungen aus dem Konzernumbau von 383 Millionen auf 850 Millionen Euro. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBIT) kletterte um 19,3 Prozent auf 2,415 Milliarden Euro. Laut Händlern sind die Ergebnisse “ohne starke Überraschungen” geblieben. Das Nettoergebnis habe leicht unter den Marktschätzungen gelegen.
BASF stiegen vorbörslich um fast zwei Prozent. Die Aktien standen wegen der Tochter Wintershall im Blick. Diese investiert etwa zwei Milliarden Euro in das Gasprojekt South Stream des russischen Staatskonzerns Gazprom und erhält laut einer am Vortag unterzeichneten Absichtserklärung dafür 15 Prozent der Anteile. South Stream gilt als Konkurrenzprojekt zum EU-Vorhaben Nabucco, das Russland umgeht und die Europäische Union unabhängiger von russischem Gas machen soll. Ein Händler bezeichnete dies aber nicht als Überraschung, da Wintershall schon lange als Anteilseigner gehandelt worden sei.
Bei den Aktien von Tui gab es indes Berichte, wonach der geplante Börsengang der Hapag-Lloyd-Beteiligung möglicherweise aufgeschoben werden soll. Die Papiere lagen vorbörslich marginal im Minus. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montagabend aus Kreisen erfuhr, will der Reisekonzern seine Anteile wegen der unsicheren Marktlage vorerst nicht an die Börse bringen. Tui hatte dafür bislang das zweite Quartal im Auge und am Markt war von einem Termin Mitte April die Rede gewesen. Ein Tui-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren. Einem Händler zufolge bestätigt dies jüngste Medienberichte./tih/la

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