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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Dax moderat im Plus – Ruhiger Handel

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag etwas weiter zulegen. Gegen 8.05 Uhr stand der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex 0,19 Prozent höher bei 6.837 Punkten. Die Stärke der Wall Street vor deren langem Feiertagswochenende habe bereits an den asiatischen Börsen für gute Stimmung gesorgt, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets.
Die Vorgabe gibt unterdessen keinen starken Impuls: Der Future auf den weltweit meist beachtetsten Aktienindex Dow Jones notierte mit einem minimalen Minus von 0,01 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vortag kaum verändert. Auf der Agenda stehen keine bedeutenden Termine und angesichts des Feiertags in den USA dürfte der Handel ruhig bleiben.
Mit Blick auf die Einzelwerte könnten die SAP-Papiere einen Teil ihrer am Mittwoch erlittenen Verluste wieder wettmachen. Börsianer verwiesen als Antrieb auf einen Artikel des «Handelsblatts» (HB). Nachdem der Softwarekonzern zur Zahlung eines milliardenschweren Bussgeldes an Oracle verurteilt wurde, sei er nun mehr denn je zum «Objekt der Begierde» geworden, hiess es darin. Interessenten könnten laut ‹HB› «ausländische IT-Riesen wie IBM oder Hewlett-Packard (HP) » sein. Zwar seien entsprechende Gerüchte nicht neu und auch am gestrigen Mittwoch, nach Bekanntgabe des Urteils im Urheberrechtsstreit mit Oracle, hätten sie wieder im Handel kursiert, meinte der Börsianer. Dennoch dürfte der Artikel die SAP-Titel im frühen Handle stützen. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) notierten die Papiere bereits im Plus.
Auch Finanzwerte dürften einmal mehr für Bewegung sorgen. So drohen der staatlich gestützten Commerzbank dreistellige Millionen-Zahlungen wegen Iran-Geschäften, wie Markus Beumer, Chef der Mittelstandsbank der Commerzbank, im Interview der «Börsen-Zeitung» sagte. Die Problematik ist nicht alt, wie ein Händler sagte, dürfte die Aktien aber dennoch belasten. Zudem kündigte Beumer an, dass die Commerzbank im vierten Quartal schwarze Zahlen vor diesem möglichen Negativeffekt berichten wird. Dem Händler zufolge dürfte das aber nicht stützen, da Analysten bereits im Durchschnitt mit einem kleinen Plus in dem Zeitraum rechnen. Bei L&S gaben die Commerzbank-Aktien bereits etwas nach.
Zudem hat die Deutsche Bank einem Medienbericht zufolge Aussagen in einem Artikel der «Financial Times Deutschland» zurückgewiesen, wonach sich die Bank in exklusiven Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Kohlberg Kravis & Roberts (KKR) über den Verkauf der BHF-Bank befindet. Die Nachricht dürfte laut einem Händler jedoch den Kurs der Deutsche-Bank-Aktien kaum bewegen. Der bisherige Favorit der Deutschen Bank, die Liechtensteiner Fürstenbank LGT, wolle nur Teile der BHF-Bank erwerben, meinte der Börsianer. Insofern besitze sie nur geringe Chancen, bei dem Kauf zum Zuge zu kommen.
Schliesslich dürfte auch ein Börsengang für Gesprächsstoff sorgen. Die Aktien des Solartechnik-Spezialisten Solutronic sollen an diesem Donnerstag erstmals im Entry Standard der Frankfurter Börse notiert werden. Der Emissionspreis war auf 11,00 Euro je Aktie festgelegt worden und damit am unteren Ende der Preisspanne, wie das Unternehmen am Vortag mitgeteilt hatte. Das Emissionsvolumen beträgt rund 20,2 Millionen Euro. Der Bruttoerlös in Höhe von etwa 5,8 Millionen Euro soll nach Angaben von Solutronic vor allem für die Finanzierung des weiteren Wachstums, den Aufbau des internationalen Servicenetzwerks sowie den Ausbau des Entwicklungsteams verwendet werden./la/rum

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