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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Fester – Freundliche Vorgaben treiben an

FRANKFURT (awp international) – Angesichts freundlicher Vorgaben von den Überseebörsen dürfte der Dax am Dienstag wieder Kurs auf sein Jahreshoch nehmen. Die Unsicherheiten um die politische Lage im Nahen Osten dürfte der Aktienmarkt zunächst abschütteln. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.05 Uhr 0,70 Prozent höher bei 7.127 Punkten. Bereits am Vortag hatte der Leitindex zwar leichter geschlossen, von einem anfänglichen Kursrutsch erholte er sich jedoch letztlich deutlich.
Händler verweisen insbesondere auf die positive Vorgabe der Wall Street als Antrieb zur Eröffnung. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,53 Prozent seit dem Handelsschluss auf Xetra am Vortag. Aber auch der japanische und chinesische Aktienmarkt sorgen für freundliche Börsenstimmung. Den Tagesausklang dürften Konjunkturdaten wie die US-Bauausgaben und der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes mitbestimmen.
DEUTSCHE BANK ÜBERRASCHT MIT ECKDATEN – INFINEON ERHÖHT PROGNOSE
Zuvor dürften jedoch zunächst Reaktionen auf Quartalsberichte den Handelsverlauf prägen. So legte die Deutsche Bank überraschend erste Zahlen zum vierten Quartal vor. Wegen des Konzernumbaus und der Übernahme der Postbank sowie der Privatbank Sal. Oppenheim ist der Gewinn von 1,3 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf rund 600 Millionen Euro deutlich gesunken, die Erträge stiegen aber vorläufigen Berechnungen zufolge von 5,5 Milliarden Euro im vierten Quartal 2009 auf rund 7,4 Milliarden. Ein Händler sagte: «Die Deutsche Bank hat offenbar alle Belastungen im vierten Quartal verbucht, um 2011 richtig loszulegen. Wenn die Aktien wegen des überraschend niedrigen Gewinns nachgeben sollten, könnte das angesichts der besser als erwarteten Erträge eine gute Kaufgelegenheit sein.» Insgesamt müssten aber noch die Details am Donnerstag abgewartet werden.
Derweil erhöhte Infineon nach einem überraschend hohen Gewinn im ersten Geschäftsquartal seine Prognose für das Gesamtjahr. Einer ersten Händlereinschätzung zufolge enthält der Bericht aber auf den ersten Blick «insgesamt keine grossen Überraschungen». Der Umsatz habe genau die Erwartungen getroffen, das Segmentergebnis und der Nettogewinn seien besser ausgefallen, was den Markt aber dem Händler zufolge nicht stark positiv überraschen dürfte. Mit einem etwas erhöhten Ausblick sei auch gerechnet worden. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz bereits deutlich zu.
AURUBIS MIT HOHEM OPERATIVEM VERLUST – QIAGEN ENTTÄUSCHT BEIM AUSBLICK
Aurubis-Aktien erwartet ein Börsianer im Minus. Der Kupferkonzern ist im ersten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerutscht. Das operative Ergebnis nach eigener Definition lag wegen Sondereffekten bei minus 21 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis betrug 135 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das operative Ergebnis noch bei plus 47 Millionen Euro gelegen. «Der hohe operative Verlust wird die Aktie vermutlich belasten», so der Händler. «Rechnet man allerdings alle negativen Sondereffekte heraus, wäre Aurubis im Bereich von plus 40 Millionen Euro gelandet – was dem Durchschnitt der Quartalsergbnisse im Vorjahr entspricht.»
Auch Qiagen-Papiere sollten einem Händler zufolge nach Zahlen zunächst weiter schwach tendieren. Das Biotechunternehmen hat im vierten Quartal bei einem leicht rückläufigen Umsatz operativ mehr verdient als im Vorjahr. Der Börsianer moniert jedoch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr, der unter den Erwartungen geblieben sei. Erste Analystenreaktionen hätten dies entsprechend bestätigt. Die Quartalszahlen selbst hätten dagegen mehr oder weniger im Rahmen gelegen. Der Börsianer rechnet zunächst mit Verlusten, die jüngst stark unterdurchschnittliche Kursentwicklung dürfte das verbleibende Rückschlagrisiko jedoch begrenzen.
PRESSEBERICHT ZU SKY DEUTSCHLAND POSITIV GEWERTET
Aktien von Sky Deutschland sollten Anleger ebenfalls im Auge behalten. Einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge wird die juristische Aufarbeitung der Vergangenheit den Bezahlsender noch länger beschäftigen. Ein Börsianer hob jedoch aus dem Artikel positiv hervor, dass mit den grössten Klägern bereits ein Vergleich erzielt worden sei. Wie der «FTD» bestätigt wurde, hat Sky im Dezember Widerspruch gegen Vorwürfe der Finanzaufsicht BaFin eingelegt, mit denen Ermittlungen wegen angeblicher Marktmanipulationen gegen frühere Manager durch die Staatsanwaltschaft ausgelöst worden seien. Der Börsianer rechnet insgesamt mit einer leicht positiven Kursreaktion. Diese wird gestützt von einer Kurszielanhebung von 3,00 auf 4,00 Euro durch Morgan Stanley, die die Aktie weiter mit «Overweight» einstufen./ag/rum

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