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AKTIEN FRANKFURT: Dax im Minus – Schwache US-Einzelhandelsdaten belasten

FRANKFURT (awp international) – Überraschend schwache Einzelhandelsdaten aus den USA haben den Dax am Freitag ins Minus gezogen. Der deutsche Leitindex sank um 0,67 Prozent auf 6.015,96 Punkte. Auf Wochensicht konnte er dennoch rund 1,3 Prozent gutmachen. Der MDax büsste 0,35 Prozent auf 8.179,33 Punkte ein, während der TecDax 0,80 Prozent auf 759,69 Punkte zulegte.
In den USA waren die Umsätze der Einzelhändler im Mai auf Monatssicht um 1,2 Prozent zurückgegangen. Experten hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die zuvor schon verhaltene Stimmung am deutschen Aktienmarkt begründete Analyst Heino Ruland von Ruland Research damit, dass viele Anleger nicht mit vollen Büchern ins Wochenende gehen wollten. «Die Risiken waren zuletzt an den Wochenenden am höchsten, und das kann teuer werden», sagte er. So seien einige Entscheidungen im Zusammenhang mit der Schuldenkrise an Wochenenden gefällt worden. Dass die Bundesbank ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich angehoben hatte, bewegte die Kurse indes kaum.
Einer der grössten Verlierer im Dax war das Volkswagen-Papier . Die Aktien des Autobauers verloren 1,61 Prozent auf 71,05 Euro. Der Konzern hatte zwar auch im Mai die Verkäufe steigern können, allerdings verlangsamte sich das Wachstumstempo seit Jahresbeginn etwas. Insgesamt wurden in den ersten fünf Monaten 2,94 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das entspricht einer Steigerung von 18,1 Prozent.
Nach unten ging es auch für die Pharmatitel von Merck und Bayer . Erstere sanken um 1,42 Prozent auf 59,86 Euro, letztere um 0,41 Prozent auf 47,31 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht, wonach Gilenia, ein Medikament von Konkurrent Novartis gegen Multiple Sklerose (MS), einen weiteren Schritt zur Zulassung in den USA genommen habe. Damit scheine Novartis bei der Entwicklung eines MS-Medikaments in Tablettenform Merck einen Schritt voraus zu sein, sagte ein Händler. Ein Analyst betonte, dass Gilenia zudem dem Bayer-Produkt Betaseron Konkurrenz machen dürfte.
Überdurchschnittlich entwickelten sich die Papiere von K+S mit einem Plus von mehr als zweieinhalb Prozent. Medienberichten zufolge hat der Spezialist für Düngemittel die Preise wegen der starken Nachfrage schon zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.
Im MDax lagen Continental mit plus 4,56 Prozent auf 41,950 Euro gut im Rennen. Die Deutsche Bank hatte die Papiere von «Hold» auf «Buy» angehoben und das Kursziel von 42,00 auf 50,00 Euro erhöht. Gelobt wurden in der Studie unter anderem die um mehr als 20 Prozent erhöhten Absatzvolumina. Zudem würden die Risiken im Zusammenhang mit Schaeffler überschätzt. Die Papiere der Fraport AG verloren derweil trotz guter Mai-Verkehrszahlen des Frankfurter Flughafenbetreibers 0,60 Prozent auf 35,860 Euro.
Um satte 3,99 Prozent auf 8,948 Euro ging es für Gildemeister-Titel nach oben. Stützend wirkten Kommentare zum Zuwachs von etwa 40 Prozent bei den Auftragseingängen im ersten Halbjahr. Vorstandschef Rüdiger Kapitza sagte im «Handelsblatt», die Nachfrage habe sich im zweiten Quartal auch gegenüber den ersten drei Monaten beschleunigt.
Der TecDax wurde vor allem von starken Solarwerten ins Plus gezogen. An der Spitze sprangen Q-Cells-Aktien 12,88 Prozent auf 5,686 Euro nach oben. Händler verwiesen vor allem auf eine positive Studie der DZ Bank. Diese hatte die Solaraktie von «Verkaufen» auf «Kaufen» hochgestuft und den fairen Wert der Aktie von 5,50 auf 7,00 Euro angehoben. Trotz der voraussichtlichen Kürzung der Förderung sei aus der gesamten Solarbranche zu hören, dass das Umfeld für das zweite Halbjahr deutlich positiver sei als zuvor. Auch für die Solarworld-Titel ging es mit 8,99 Prozent auf 9,709 Euro kräftig nach oben. Diese Papiere stufte die Societe Generale (SocGen) von «Hold» auf «Buy» hoch. Die DZ Bank hob sie von «Verkaufen» auf «Kaufen»./chs/ck

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