Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN FRANKFURT/Dax schwankt bei nervösem Handel zwischen Plus und Minus

FRANKFURT (awp international) – Der Dax hat am Mittwoch eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Börsianer berichten von einem anhaltend nervösen Handel wegen der erhöhten Unsicherheit. Der deutsche Leitindex stand am Mittag 0,21 Prozent tiefer bei 5.923,10 Punkten. Zuletzt hatte er sich in rauem Fahrwasser bewegt und in vier Handelstagen in der Spitze 5,78 Prozent verloren. Für den MDax ging es um 0,18 Prozent auf 8.088,55 Punkte runter, der TecDax verlor 0,09 Prozent auf 724,56 Punkte.
Der Markt habe sich zwar kurzzeitig von einem überraschend guten ifo-Index zu einem Sprung ins Plus inspirieren lassen, dann hätten sich die Anleger aber vor den am Nachmittag erwarteten US-Daten wieder zurückgezogen, sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Die Unsicherheit und die Nervosität bleibe hoch und das Chartbild angeschlagen, ergänzte ein Händler. Auch wenn der Dax schon deutlich von seinen Zwischenhochs zurückgefallen ist, bleibt das Potenzial nach oben laut Schneider so lange begrenzt, bis die Angst vor einem erneuten Abgleiten der USA in die Rezession (“Double Dip”) gebannt ist.
Bayer standen mit plus 1,64 Prozent 47,009 Euro an der Dax-Spitze. Händler verwiesen auf einen Vorbericht von CNBC zum Kongress der europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen, der European Society of Cardiology (ESC), in der kommenden Woche. In dem Artikel würden positive Erwartungen zu den Herzmedikamenten von Bayer geschürt. Zudem würden am Markt erste Gerüchte um ein mögliches Interesse von Sanofi an Bayer herumgereicht, berichtete ein Händler. Demnach könnten die Franzosen 54 Euro je Aktie bieten.
Die Aktien der Deutschen Post rückten nach einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” über eine mögliche Auslagerung der Paketzustellung um 1,29 Prozent auf 12,960 Euro vor. Angeblich könnte eine vollständige Auslagerung die Kosten für die Post um bis zu 140 Millionen Euro im Jahr drücken. Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet hält einen solchen Schritt für möglich. Er bleibt bei “Accumulate” mit dem Ziel 16,0 Euro.
Im MDax standen Tognum mit plus 2,20 Prozent auf 14,370 Euro an der Spitze. Händler sprachen von einer Reaktion auf die deutlichen Vortagesverluste. Diese werde durch eine Hochstufung von Berenberg auf “Buy” begünstigt. Tui profitierten mit plus 0,67 Prozent auf 7,500 Euro von einem für den Konzern positiv gewerteten Bericht der “Financial Times Deutschland” zu Hapag-Lloyd. Stahlwerte standen unter anderem wegen der Konjunktursorgen weiter unter Druck. Die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) verbilligten sich am MDax-Ende um 2,01 Prozent auf 14,865 Euro.
Quartalszahlen rückten unterdessen Werte aus der zweiten Reihe in den Blick. Die am Vorabend vorgelegte Bilanz der zweitgrössten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin wird am Markt gemischt aufgenommen. Die Aktien gaben nach freundlichem Start 1,23 Prozent auf 3,290 Euro ab. Einem Händler zufolge ist der Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) etwas besser als vom Markt erwartet ausgefallen. Allerdings gebe es bislang keine Aussagen zum Ausblick auf das Gesamtjahr. Ein anderer Börsianer sieht die Kurschancen durch das etwas enttäuschende Nachsteuerergebnis limitiert./fat/chs

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft