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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Dax im Minus – Anleger nehmen Gewinne mit

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Leitindex Dax ist am Donnerstag etwas leichter in den Handel gestartet. Börsianer machten Gewinnmitnahmen dafür verantwortlich, nachdem gute US-Konjunkturdaten am Vortag für eine beachtliche Kursrally gesorgt hatten. Der Dax verlor nach den ersten 40 Handelsminuten 0,46 Prozent auf 6.056,14 Punkte. Für den MDax ging es moderat um 0,04 Prozent auf 8.388,96 Punkte nach unten. Der TecDax hielt sich prozentual unverändert bei 759,21 Punkten.
Die überraschend verbesserte Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden US-Gewerbe habe zum Monatsbeginn ein Ausrufezeichen gesetzt, sagte ein Händler. Das Ausmass der erzielten Gewinne mache es jedoch fast unvermeidlich, dass einige Anleger nun Kasse machten. Insgesamt gebe der Start in den neuen Monat aber Anlass zur Hoffnung. Neben der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), von der ein auf 1,0 Prozent verharrender Leitzins erwartet wird, könnten US-Konjunkturdaten schon am Nachmittag neue Impulse verleihen.
AUTOHERSTELLER WEGEN US-ABSATZEN IM BLICK
Die Aktien der deutschen Autohersteller reagierten überwiegend positiv auf die am Vorabend präsentierten US-Absatzzahlen für August. Daimler gewannen 0,49 Prozent auf 40,655 Euro, nachdem die Kernmarke Mercedes ihre US-Absätze weiter ausgebaut hat. Die Papiere profitierten zudem auch von einer Hochstufung durch die Schweizer Grossbank UBS. BMW und Volkswagen verkauften dagegen weniger Autos, bei BMW wurde dies allerdings auf die neue 5er Serie zurückgeführt, die bislang in den USA noch nicht komplett erhältlich sei. BMW legten um 0,10 Prozent auf 42,955 Euro zu, Volkswagen gaben um 0,64 Prozent auf 80,18 Euro nach.
RWE profitierten indes nicht von Medienberichten über einen geplanten Konzernumbau und verloren 0,75 Prozent auf 51,90 Euro. Wie das “Handelsblatt” berichtete, will Vorstandschef Jürgen Grossmann den Versorger in eine europäische Gesellschaft transformieren, um den Einfluss seiner kommunalen Aktionäre zu schmälern. Die neue Societas Europaea (SE) solle dann als Holding für eine “Deutschland AG” fungieren, in der die Geschäftsaktivitäten im Heimatmarkt gebündelt sind. Ein Händler kommentierte dies leicht positiv, wies aber parallel auf die generell bremsende Unsicherheit über die Zukunft der Kernkraftwerke hin.
DEUTSCHE BÖRSE UND DEUTSCHE BANK IM MINUS
Die Aktien der Deutschen Börse gaben nach Handelszahlen für August um 1,04 Prozent auf 49,48 Euro nach. Wie der Börsenbetreiber am Vorabend mitteilte, waren die Umsätze auf Xetra im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. An der Terminbörse Eurex sank jedoch das Kontraktvolumen. Pro Tag wurden im Schnitt 7,8 Millionen Kontrakte gezählt, 1,3 Millionen weniger als an einem Durchschnittstag im Vorjahreszeitraum. Die Aktien der Deutschen Bank waren indes mit minus 1,45 Prozent schwächster Wert im Dax, ohne dass relevante Nachrichten vorlagen.
Im TecDax lagen Morphosys nach dem Abschluss eines Lizenzabkommens leicht mit 0,28 Prozent im Minus. Das Biotech-Unternehmen meldete den Start eines Entwicklungsprogramms zur Behandlung von Infektionserkrankungen und hat sich eigens dafür mit dem britischen Biotechnologie-Unternehmen Absynth Biologics auf ein Abkommen geeinigt. Neben einer Einmalzahlung werden entwicklungsabhängige Meilensteinzahlungen und Tantiemen fällig. Evotec fielen um 1,31 Prozent auf 2,487 Euro. Wie das Biotechnologie-Unternehmen mitteilte, wurde die Übernahme des Konkurrenten Develogen erfolgreich abgeschlossen. 99,3 Prozent der Develogen-Aktionäre hätten das Angebot angenommen, hiess es./tih/ck

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