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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Dax im Minus – Vorgaben, Merck sacken ab

FRANKFURT (awp international) – Verhaltene Vorgaben haben den Dax am Freitag zur Eröffnung weiter belastet. Der Leitindex sank im frühen Handel um 0,24 Prozent auf 6.170,07 Punkte, nachdem er bereits am Vortag den dritten Handelstag in Folge mit Verlusten geschlossen hatte. Für den MDax ging es um minimale 0,04 Prozent auf 8.658,65 Punkte nach oben. Der TecDax fiel um 0,61 Prozent auf 767,80 Punkte.
Die US-Börsen hatten am Donnerstag nachgegeben und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,49 Prozent. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index im Minus. Konjunkturnachrichten wie der Ifo-Geschäftsklimaindex am Vormittag und die US-Daten am Nachmittag könnten im Handelsverlauf noch für Bewegung sorgen.
Gesprächsthema Nummer Eins in den Handelssälen war eine negative Meldung von Merck. Der Pharma- und Chemiekonzern erlitt im Zulassungsprozess für Cladribin einen Rückschlag. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelbehörde EMA habe eine negative Stellungnahme für Cladribin-Tabletten als Therapie der schubförmigen MS abgegeben, teilte das Unternehmen mit. Der Ausschuss sei der Ansicht, dass aufgrund der derzeit vorliegenden Daten die Vorteile des Medikaments die Risiken nicht aufwiegen. Analyst Volker Braun von der Commerzbank sah den Rückschlag ebenso wie viele Händler negativ. Zwar habe sich Merck selbst bei der jüngsten Kapitalmarktveranstaltung zurückhaltend über eine mögliche Zulassung geäussert. Dennoch sei die Nachricht eine Enttäuschung, da Merck nur von einer eingeschränkten Zulassung ausgegangen war. Die Titel des Pharma- und Chemiekonzerns sackten am Dax-Ende um 8,05 Prozent auf 64,53 Euro ab.
Aktien von Sportartikelherstellern zählten zu den grössten Gewinnern am Markt. Adidas etwa gewannen an der Dax-Spitze 2,72 Prozent auf 44,775 Euro und Puma legten als einer der besten Werte im MDax um 0,62 Prozent auf 237,00 Euro zu. Der amerikanische Wettbewerber Nike sieht sich nach einem Gewinn und Umsatzsprung in guter Form. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende August verkaufte der weltgrösste Produzent von Sportartikeln deutlich mehr T-Shirts, Schuhe und Hosen als vor einem Jahr.
Titel von Infineon Technologies aber gaben um 0,59 Prozent nach auf 4,733 Euro. Der amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) erwartet im zu Ende gehenden dritten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang. Die Erlöse dürften im Vergleich zum zweiten Geschäftsquartal um 1 bis 4 Prozent sinken, teilte das Unternehmen mit. Mit positiven Nachrichten aus der Technologiebranche jedoch wartete die US-Firma Tibco Software auf. Diese hatte am Donnerstag nach Börsenschluss an der Wall Street dank höherer Lizenzerlöse überraschend gute Quartalszahlen veröffentlicht. Daraufhin waren die Tibco-Papiere im nachbörslichen US-Handel um fast neun Prozent nach oben geschnellt. Im Kielwasser der erfreulichen Nachrichten stiegen die Papiere des deutschen Wettbewerbers Software AG um 1,14 Prozent auf 87,50 Euro.
Papiere von Axel Springer fielen nach der angekündigten Aktienplatzierung um 2,04 Prozent auf 92,83 Euro. Wie der Medienkonzern bereits am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt hatte, werden institutionellen Investoren insgesamt bis zu 5,48 Millionen Papiere angeboten. Die Einnahmen daraus sollen in die weitere Digitalisierung und Internationalisierung des Geschäfts fliessen. Die Platzierung soll den Streubesitz von jetzt 24 Prozent auf etwa 41 Prozent erhöhen. Das Angebot besteht aus bis zu 2,73 Millionen eigenen Aktien sowie bis zu 2,75 Millionen Springer-Aktien aus dem Bestand der Deutschen Bank. Da die Platzierung bereits mehrfach angekündigt worden sei, dürfte die Umsetzung aber keine allzu grosse Überraschung sein, erklärte ein Händler. Die Platzierungsspanne liegt Händlern zufolge bei 90 bis 92 Euro./la/ag

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