Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Schwach – China und Vorgaben belasten

FRANKFURT (awp international) – Nach negativen Vorgaben aus Übersee und enttäuschenden Konjunkturdaten aus China ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag klar ins Minus gerutscht. Der Dax verlor 1,30 Prozent auf 5.888,10 Punkte, nachdem er am Vortag dank nachlassender Sorgen um die Finanzierungsmöglichkeiten der Banken noch 0,23 Prozent zugelegt hatte. Der MDax büsste 1,98 Prozent auf 7.849,76 Punkte ein und der TecDax sank um 1,58 Prozent auf 722,88 Punkte.
Händlern zufolge zeigten die jüngsten Zahlen aus China, dass sich dort das zuletzt rapide Wirtschaftswachstum verlangsamt habe. Zudem schauten die Märkte bereits auf den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für Juni. Nach Einschätzung von Analyst Ben Potter von IG Markets dürften am Nachmittag noch US-Konjunkturzahlen wie etwa der ISM Index und Daten zum US-Immobilienmarkt für Impulse sorgen. An der Wall Street hatte der Dow Jones am Vortag seine Talfahrt fortgesetzt und knapp 1 Prozent verloren. Der Future auf den Dow Jones Industrial Average (DJIA) büsste seit dem Xetra-Schluss am Vortag 1,55 Prozent ein. In Tokio verbuchte der Nikkei-225-Index einen Verlust von mehr als 2 Prozent.
METRO-TITEL UNTER DRUCK – BERICHT ÜBER DROHENDE BUSSGELDER
Die Titel von Metro gerieten nach einem Bericht des “Handelsblatts” unter Druck und büssten 1,41 Prozent auf 41,33 Euro ein. Der Zeitung zufolge droht mehreren Einzelhändlern Ärger vom Bundeskartellamt. Angeblich werfen die Wettbewerbshüter den Unternehmen Preisabsprachen vor, die Rede ist von möglichen Bussgeldern in dreistelliger Millionenhöhe. Konkrete Unternehmen werden in dem Artikel nicht benannt. Zu den Verlierern gehörten auch Bankentitel, die am Vortag noch zu den stärksten Werten gezählt hatten. Deutsche-Bank-Aktien verloren 2,57 Prozent, die der Commerzbank 1,65 Prozent.
Besser als der Markt schlugen sich die Papiere der Deutschen Post mit einem Minus von 1,25 Prozent auf 11,86 Euro. Für Rückenwind sorgten Aussagen von Vorstandschef Frank Appel. Die Geschäfte liefen besser und es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur abkühlt, sagte er der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”.
LUFTFAHRTTITEL UNEINHEITLICH – IATA-AUSSAGEN ZU TICKETPREISEN
Uneinheitlich entwickelten sich indes Luftfahrttitel. Lufthansa verloren 1,58 Prozent auf 11,210 Euro, Air Berlin notierten mit einem Minus von lediglich 0,66 Prozent auf 3,298 Euro vergleichsweise gut. Der internationale Luftfahrtverband IATA hatte mitgeteilt, dass die Ticketpreise zuletzt deutlich gestiegen seien. Allerdings sei das Preisniveau aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise noch nicht wieder erreicht.
Derweil notierten Papiere der Hornbach Holding gegen Trend mit 0,86 Prozent bei 76,50 Euro im Plus. Der Baumarktbetreiber hatte am Morgen mit den Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/2011 die Erwartungen des Marktes übertroffen und seine Prognosen bestätigt./chs/la

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft