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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Uneinheitlich – EZB und Euro im Blick

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag im frühen Handel für keine klare Richtung entscheiden können. Während der Dax um 0,08 Prozent auf 5.480,53 Punkte fiel, stand der MDax mittelgrosser Werte 0,11 Prozent höher bei 7.254,28 Zählern. Der TecDax büsste 0,27 Prozent auf 769,43 Punkte ein.
Der späte Kursrutsch an den US-Börsen und der nun doch verlorene Kampf um die 10.000 Punkte-Marke im New Yorker Leitindex Dow Jones, geben Börsianern zufolge negative Impulse. Dem stehe die positive Wirkung eines deutlich stabilisierten Euro gegenüber, der von Spekulationen um Hilfen für Griechenland profitierte. Die Gemeinschaftswährung, zuletzt Belastungsfaktor für die Aktienmärkte, kletterte zuletzt wieder über 1,37 Dollar. Neue Fundamentaldaten sind unterdessen nicht zu erwarten, so dass die Verschuldung einzelner Staaten der Eurozone weiter das beherrschende Thema bleiben dürfte.
Auf Unternehmensseite sorgten vor allem die Bilanzen von Unternehmen aus der zweiten Reihe für Gesprächsstoff. So übertrafen etwa die Zahlen von Heidelberger Druckmaschinen und Douglas Holding die Prognosen. Ein Börsianer sagte zu HeidelDruck: “Die Zahlen sind durch die Bank besser als erwartet.” Die Aktien setzten sich entsprechend im frühen Handel an die MDax-Spitze und gewannen 4,01 Prozent auf 5,190 Euro hinzu. Douglas stiegen um 3,43 Prozent auf 33,185 Euro. Die Aktien von Demag Cranes AG bildeten mit einem Kursverlust von 2,26 Prozent auf 22,970 Euro dagegen das MDax-Schlusslicht. Die Quartalsbilanz des Kranbauers bekam die Note “gemischt”. Die Gewinne lägen zwar im Rahmen der Erwartungen, Umsatz und Auftragseingang fielen dagegen etwas schwächer aus.
Finanzwerte wurden derweil von Zahlen aus dem Ausland bewegt. Bankaktien rückten nach den Zahlen der Schweizer Grossbank UBS vor. Deutsche Bank stiegen um 1,53 Prozent auf 43,76 Euro und Anteilsscheine der Commerzbank rückten um 0,38 Prozent auf 5,54 Euro vor. Die UBS hatte dank ihres Sparprogramms und einer Steuergutschrift im Schlussquartal 2009 beim Gewinn die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Die Aktien selbst büssten am SMI-Ende 2,75 Prozent auf 13,77 Franken ein.
Die Kursreaktion bei Qiagen fiel ähnlich uneinheitlich wie das Urteil über die Bilanz aus. Nach einem festeren Start gaben die Aktien zuletzt 0,36 Prozent auf 15,185 Euro nach. Während die Zahlen des TecDax-Mitgliedes für 2009 zwar gut ausgefallen seien, wertete ein Börsianer den Ausblick für 2010 als eher enttäuschend.
Genau entgegengesetzt entwickelten sich die Freenet-Aktien : Nachdem sie anfangs keine klare Tendenz zeigten, verteuerten sie sich zuletzt um deutliche 2,16 Prozent auf 9,180 Euro. Ein Börsianer stufte die Eckdaten zum Geschäftsjahr 2009 in einer ersten Reaktion als “gemischt” ein. Einige Vertreter der zuletzt deutlich unter Druck geratenen Solarbranche konnten sich etwas erholen. Einem Bericht der “Mitteldeutschen Zeitung” zufolge verständigte sich der Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in seiner Sitzung am Montag darauf, die Kürzung der Förderung von Solaranlagen auf Dächern erst zum 1. Juni vorzunehmen, dann aber um 16 statt um wie bisher geplant 15 Prozent. Eine Studie der Citigroup sorgte ebenfalls für Kursbewegungen.
rum/fa

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