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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Uneinheitlich – Munich Re stützen nur kurz

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag im frühen Handel uneinheitlich entwickelt. Nach einem positiven Start drehte der Dax wieder mit 0,39 Prozent auf 5.632,71 Zähler ins Minus. Auch der MDax gab seine frühen Gewinne ab und verlor 0,48 Prozent auf 7.542,51 Punkte. Lediglich der TecDax konnte um 0,07 Prozent auf 813,47 Zähler zulegen.
Die starken Zahlen der Munich Re hoben zwar die Stimmung etwas an, sagten Börsianer. Einem Analysten zufolge befindet sich der Markt aber weiterhin in einer Korrekturphase als Reaktion auf die mehrmonatige Aufwärtsbewegung. Zudem gäben die US-Vorgaben kaum Impulse.
Für die Titel des Rückversicherers ging es um 0,69 Prozent auf 110,10 Euro nach oben. Die Zahlen zum vierten Quartal sind auf den ersten Blick “besser als erwartet” ausgefallen, sagten Händler übereinstimmend. Das Konzernergebnis liege gut sieben Prozent über den durchschnittlichen Analystenschätzungen und auch die Schaden-Kosten-Quote sowie die Dividende überraschten positiv. “Ganz starke Zahlen – Warren Buffet weiss offenbar, was er tut”, lautete das Fazit eines weiteren Börsianer. Der US-Investor hatte jüngst seinen Anteil an der Munich Re auf mehr als drei Prozent erhöht.
Für Titel der Deutschen Börse ging es um 1,20 Prozent auf 48,54 Euro nach oben. Die Umsätze am Kassamarkt sind im Januar erstmals seit Oktober 2008 wieder gestiegen. Das Plus von 18 Prozent fiel deutlich höher aus als von Experten erwartet. An der Terminbörse Eurex und der US-Optionsbörse ISE sind die Umsätze hingegen wegen der geringeren Anzahl an Arbeitstagen leicht gefallen. Ein Händler sagte zu den Januar-Zahlen: “Unseres Erachtens ist es wichtiger und positiv, dass das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen im Jahresvergleich leicht gestiegen ist.”
Als einer der schwächeren Werte verloren Adidas 1,11 Prozent auf 36,655 Euro. Die WestLB hatte die Einschätzung von “Buy” auf “Reduce” gekappt. Unterdessen kletterten Gerresheimer im MDax ebenfalls nach einer Studie um 3,75 Prozent auf 24,90 Euro. Die Deutsche Bank hatte die Einschätzung von “Hold” auf “Buy” und das Kursziel von 19,40 auf 30,00 Euro erhöht. Das Wachstumsprofil sei zu attraktiv, um es zu ignorieren, schrieben die Analysten.
Im TecDax legten Evotec-Papiere um 3,36 Prozent auf 1,997 Euro zu. Das Biotech-Unternehmen bildet mit Vifor Pharma eine Allianz zur Entwicklung von Wirkstoffen zur Behandlung von Blutarmut. Der Projektumfang liegt bei 5,5 Millionen Euro. Analyst Hanns Frohnmeyer von der LBBW zufolge dürfte das Projekt hochprofitabel für Evotec sein. Er erwartet in Zukunft ähnliche Geschäftsabschlüsse und hält an seiner Kaufempfehlung fest.
Unter den kleinen Werten enttäuschte Kuka zwar mit vorläufigen Zahlen für 2009. Die Aktie gewann aber dennoch 0,85 Prozent auf 11,295 Euro. Es sei allerdings gut möglich, dass einige Anleger weiter die Möglichkeit einer Komplettübernahme durch Grossaktionär Grenzebach spielten, merkte ein Börsianer an./dr/la

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