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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax stabilisiert sich trotz US-Arbeitsmarktschwäche

FRANKFURT (awp international) – Nach den zuletzt hohen Kursverlusten hat sich der Dax am Donnerstag wieder etwas stabilisiert. Schwache Wochendaten vom US-Arbeitsmarkt konnten den deutschen Leitindex nur kurzzeitig belasten. Er schloss moderate 0,31 Prozent tiefer bei 6.135,17 Punkten. Für den MDax ging es um 0,92 Prozent auf 8.241,78 Punkte nach unten, wogegen der TecDax dank fester Solarwerte 0,36 Prozent auf 746,84 Punkte gewann. Weiter im Fokus stand die auslaufende Berichtssaison.
Fondsmanager Thorsten Winkler von der Kapitalanlagegesellschaft Veritas Investment Trust sprach von einer lediglich technischen Stabilisierung. Aus fundamentaler Sicht bleibe die Lage nach den skeptischen Aussagen der US-Notenbank zur konjunkturelle Erholung in den USA weiter angespannt. Analyst Patrick Pflüger von IG Markets sah zudem eine Flucht in die sicheren deutschen Bundesanleihen, was die immer neuen Hochs beim Bund-Future zeigten.
Der Energiekonzern RWE hatte dank der Konjunkturerholung und der Integration des Konkurrenten Essent seinen Halbjahresgewinn gesteigert. Allerdings dominiere weiter die Diskussion um die Steuerpläne der Regierung und die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, meinte ein Händler. Die Aktien verloren 1,03 Prozent auf 53,63 Euro. Auch der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hatte einen kräftigen Gewinnsprung gesteigert. Ein Börsianer bemängelte aber die enttäuschende Ergebnisprognose. Die Titel gaben 1,70 Prozent auf 41,285 Euro ab.
Im MDax zählten die Aktien des Stahlherstellers Salzgitter trotz wieder schwarzer Zahlen mit minus 2,65 Prozent auf 51,10 Euro zu den schwächeren Werten. Analysten sahen die Quartalsbilanz bestenfalls im Rahmen der Erwartungen und den optimistischeren Ausblick immer noch darunter. Enttäuschende Halbjahreszahlen liessen die Titel des Arzneimittelherstellers Stada um 3,98 Prozent auf 23,990 Euro sinken. Aktien des Pharmahändlers Celesio fielen nach durchwachsenen Ergebnissen um 2,41 Prozent auf 17,205 Euro.
Beim Chemikalienhändler Brenntag laufen die Geschäfte wieder rund. Die besser als erwarteten Zahlen sowie der zuversichtlichere operative Ausblick liessen die Titel des MDax-Neulings um 0,75 Prozent auf 60,50 Euro steigen. Verluste von 1,31 Prozent auf 22,995 Euro verzeichneten die Aktien von Deutsche Euroshop , obwohl das auf Shoppingcenter spezialisierte Immobilienunternehmen Umsatz und Gewinn gesteigert hatte.
Die Aktien von Q-Cells sprangen indes im TecDax nach guten Zahlen um 10,67 Prozent auf 5,800 Euro hoch. Das Solarunternehmen hatte im abgelaufenen Quartal erstmals seit einem Jahr wieder einen operativen Gewinn erzielt. Nach erfreulichen Zahlen waren auch die Titel des Solarzulieferers Centrotherm Photovoltaics mit Gewinnen von 7,54 Prozent auf 33,940 Euro stark gefragt. Ferner hatte der Medizintechnik-Anbieter Carl Zeiss Meditec in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres Umsatz und Ergebnis gesteigert. Die Aktien gewannen 0,17 Prozent auf 11,660 Euro.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,12 Prozent tiefer bei 2720,85 Punkten. In Paris verlor der CAC-40 ebenfalls moderat, während der Londoner FTSE 100 zulegen konnte. Der New Yorker Dow Jones gab zum europäischen Handelsschluss leicht nach.
Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,09 (Vortag: 2,15) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,05 Prozent auf 127,45 Punkte. Der Bund Future stand prozentual unverändert bei 131,14 Punkten. Der Kurs des Euro stieg zuletzt auf 1,2857 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,2790 (1,3016) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7819 (0,7683) Euro./gl/he

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