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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Deutscher Aktienmarkt schliesst leicht im Minus

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag wie schon am Vortag mit moderaten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dax verlor 0,20 Prozent auf 6.249,65 Punkte. Für den MDax ging es um 0,46 Prozent auf 8.692,03 Punkte nach unten und der TecDax sank um 0,34 Prozent auf 772,30 Punkte.
Nach den jüngsten Kursgewinnen hätten die Indizes etwas Korrekturbedarf, was die Börsen belaste, sagte Marktanalyst Klaus Stabel von ICF Kursmakler. Dies gelte vor allem auch mit Blick auf den grossen Verfall an den Terminmärkten – den so genannten “Hexensabbat” – an diesem Freitag. Dann laufen Terminkontrakte unter anderem auf Aktien und Aktienindizes aus. Marktanalyst Johannes Bollongino von IG Markets merkte an, derzeit könne sich der Dax trotz guter Wochendaten vom US-Arbeitsmarkt nicht aus seiner Seitwärtsbewegung lösen.
ÜBERNAHMEZIEL HOCHTIEF IST THEMA DES TAGES
Mit einem Übernahmeangebot von Grossaktionär ACS avancierte Hochtief zum Tagesthema. Die Titel des Essener Baukonzerns gewannen an der MDax-Spitze 5,58 Prozent auf 59,45 Euro. Spaniens grösster Baukonzern, der bereits knapp 30 Prozent hält, bietet acht eigene Aktien für fünf Hochtief-Papiere. Einem Analysten zufolge strebt ACS wohl eine “schleichende Kontrollübernahme” und eine spätere Konsolidierung an. Die Spanier böten den Durchschnittspreis der vergangenen drei Monate und damit das Mindestgebot nach deutschem Recht. Dies erlaube es ACS, zu einem späteren Zeitpunkt den Anteil am Markt aufzustocken, ohne dass ein Pflichtangebot mit einem erhöhten Preis erfolgen müsse.
Zu Daimler gab es Gerüchte am Markt über ein Interesse an A123 Systems, einem amerikanischen Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus. Auf Anfrage von dpa-AFX bezeichnete ein Daimler-Sprecher die Spekulationen allerdings als haltlos. Während die Aktien des Stuttgarter Autobauers unspektakuläre 0,15 Prozent auf 44,055 Euro verloren, notierten die Titel des Akku-Herstellers in New York zuletzt um gut neun Prozent höher.
STUDIEN BEWEGEN SIEMENS UND PRAKTIKER – FEDEX BELASTET POST
Bei Siemens sorgten Hochstufungen von Goldman Sachs und Morgan Stanley dafür, dass die Titel des Mischkonzerns als Dax-Spitzenreiter um 2,94 Prozent auf 78,02 Euro zulegen konnten. Zudem erhielt ein Konsortium aus Siemens und der südkoreanischen GS Engineering & Construction Grossaufträge im Oman. Hingegen liessen negativ aufgenommene Zahlen des US-Konkurrenten FedEx Deutsche-Post-Titel um 1,78 Prozent auf 13,215 Euro sinken. Anteilsscheine der Baumarktkette Praktiker litten nach dem am Vortag verkündeten Austausch des Finanzvorstands unter negativen Analystenkommentaren. Sie verloren 5,76 Prozent auf 6,28 Euro.
Im TecDax mussten die Aktien von SMA Solar Abschläge von 2,98 Prozent auf 81,50 Euro hinnehmen. Laut einem Börsianer hält die Enttäuschung der Anleger über den vorsichtigen Ausblick des Photovoltaikzulieferers für 2011 an. Ausserhalb des Index sprangen die Papiere von Solar Millennium nach der Genehmigung eines Kraftwerksprojekts in den USA um 22,26 Prozent auf 19,50 Euro hoch.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,35 Prozent auf 2.784,61 Punkte. Die nationalen Leitindizes in Paris und London gaben ebenfalls moderat nach. An der New Yorker Börse zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss knapp im Minus.
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,14 (Vortag: 2,07) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,39 Prozent auf 127,51 Punkte. Der Bund Future verlor 0,59 Prozent auf 129,34 Punkte. Der Euro stieg zuletzt auf 1,3077 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3078 (1,2989) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7646 (0,7699) Euro gekostet./gl/she

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