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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Gewinnmitnahmen sorgen für Verluste

FRANKFURT (awp international) – Gewinnmitnahmen haben den Dax am Mittwoch nach einem zwischenzeitlichen Höhenflug doch noch knapp im Minus schliessen lassen. Die frühen Gewinne schmolzen dahin, nachdem der deutsche Leitindex kurz nach dem Auftakt bei 7.222 Punkten seinen höchsten Stand seit Mai 2008 markiert hatte. Am Mittag drehte der Dax dann ins Minus und schloss letztendlich 0,01 Prozent tiefer bei 7.183,67 Punkten. Der anfangs ebenfalls freundliche MDax gab um 0,21 Prozent auf 10.241,47 Punkte nach und auch der TecDax verlor zum Schluss 0,35 Prozent auf 874,76 Punkte.
Börsianer verwiesen angesichts der Verluste darauf, dass auch die Wall Street trotz guter Daten vom US-Arbeitsmarkt zunächst eine kleine Verschnaufpause eingelegt habe, nachdem der US-Leitindex Dow Jones Industrial tags zuvor erstmals seit Juni 2008 wieder über der Marke von 12 000 Punkten geschlossen hatte. Wie der Dienstleister ADP berichtete, war die als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag gesehene Beschäftigung im Privatsektor im Januar stärker als erwartet gestiegen. Händlern zufolge hat dies aber nicht ausgereicht, um die Stimmung unter den Investoren nochmals deutlich aufzuhellen.
VOLKSWAGEN, DAIMLER UND MAN UNTER DRUCK
Automobiltitel profitierten zur Wochenmitte nur kurzzeitig von US-Absatzzahlen für Januar und einer Branchenstudie der US-Bank Citigroup. Nach einem eher unterdurchschnittlichen Absatzplus der Kernmarke und einer Abstufung verloren die Vorzugsaktien von Volkswagen 1,99 Prozent auf 115,80 Euro. Trotz einer Kaufempfehlung und einer positiven US-Nachfrage nach Premium-Autos büssten auch Daimler-Aktien 1,50 Prozent auf 52,50 Euro ein. BMW-Papiere konnten sich indes etwas besser halten und verloren moderate 0,07 Prozent auf 56,47 Euro.
Am Ende vom Dax rutschten MAN-Papiere um 3,60 Prozent auf 82,30 Euro ab. Händler verwiesen auf enttäuschende Zahlen des schwedischen Konkurrenten Scania , dessen Aktien in Stockholm ebenfalls unter Druck gerieten. Weniger eindeutig sei indes ein Bericht des “Handelsblatts”, demzufolge die Übernahme von MAN durch Scania stockt. Bester Wert im Dax waren indes die Papiere von K+S die 2,86 Prozent auf 56,47 Euro zulegten. Händlern zufolge wirkte die Meldung vom Vortag positiv nach, dass der Kali- und Salzhersteller die Produktion im Kaliwerk Sigmundshall nach dem Abschluss von Reparaturarbeiten in vollem Umfang wieder aufgenommen hat.
TUI UND AURUBIS IM MDAX STARK
Im MDax haben sich die 3,88 Prozent festeren Papiere von Aurubis als Favorit von ihrem Kursrutsch vom Vortag erholt und schlossen bei 40,82 Euro. Die Ankündigung roter Zahlen für das erste Quartal hatte die Aktien am Dienstag unter Druck gesetzt. Laut Händlern sorgten eine Hochstufung der italienischen Bank Unicredit und Rekordpreise bei Kupfer für eine Gegenreaktion. Tui stiegen um 2,62 Prozent auf 10,395 Euro. Börsianer verwiesen auf die Fantasie für einen Börsengang der Reederei Hapag-Lloyd, der noch vor Ostern zustande kommen könnte.
Im TecDax kletterten Solarworld-Papiere um 1,90 Prozent auf 7,613 Euro hoch. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtete, will das Photovoltaikunternehmen in die Förderung von Lithium als wichtigem Rohstoff für leistungsfähige Batterien einsteigen. Positiv wirkten einem Händler zufolge auch Berichte über eine Einigung um die Einschnitte der Solarförderung zwischen der Industrie und dem Bund.
VORLÄUFIGE ZAHLEN IM SDAX IM BLICK
Aktien von Kuka sanken indes nach vorläufigen Zahlen im SDax um 2,69 Prozent auf 17,52 Euro. Marktteilnehmer monierten, dass der Auftragseingang hinter den Erwartungen zurück geblieben sei. Auch vom Marktforscher GfK gab es vorläufige Eckdaten, worauf die Papiere an der Spitze des Kleinwerteindex um 4,62 Prozent auf 40,80 Euro in die Höhe schnellten.
Der EuroStoxx 50 konnte am Ende 0,20 Prozent auf 3012,70 Punkte zulegen. Beflügelt von festen Minenwerten gab es in London Gewinne, während in Paris leichte Verluste zu verzeichnen waren. An der New Yorker Börse bewegte sich der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss kaum von der Stelle.
EURO WIEDER UNTER 1,38 DOLLAR
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,90 (Vortag: 2,89) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,29 Prozent auf 122,35 Punkte und der Bund Future sank um 0,17 Prozent auf 122,80 Punkte. Der Kurs des Euro war wieder knapp unter die Marke von 1,38 Dollar gefallen und lag zuletzt bei 1,3783 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3803 (Dienstag: 1,3755) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0, 7245 (0,7270) Euro./tih/he
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

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