AKTIEN NEW YORK: Dow im Minus – Keine Zinssenkung der EZB trotz Abwärtsrisiken
NEW YORK (awp international) – Die US-Standardwerte sind am Donnerstag an der Wall Street mit moderaten Verlusten in den Handel gestartet. Börsianer führten den verhaltenen Start auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück, nachdem die Hoffnung auf politische Massnahmen zur Lösung der europäischen Schuldenkrise vorbörslich noch lange Zeit Gewinne erwarten liess. Der Dow Jones Industrial verlor nach etwas mehr als einer halben Handelsstunde 0,34 Prozent auf 10.902,60 Punkte. Der S&P 500 büsste 0,31 Prozent auf 1.140,48 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq waren derweil zuletzt knappe Gewinne zu verzeichnen: Der Composite Index legte 0,05 Prozent auf 2.461,84 Punkte zu, und der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,07 Prozent auf 2.184,37 Punkte.
Der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, hatte den Forderungen nach einer Zinssenkung in seiner letzten Sitzung stand gehalten und den Leitzins bei 1,5 Prozent belassen. Er sprach auf der Pressekonferenz von verstärkten Abwärtsrisiken für die Wirtschaft in Europa. Nach Einschätzung von Experten verzichtete Trichet dabei auf ein klares Signal für eine Zinssenkung im November, habe sich aber zumindest die Tür offen gehalten. Vorbörslich waren noch Gewinne erwartet worden, was mit Aussagen des EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso begründet wurde. Dieser hatte die Staatengemeinschaft zu einem gemeinsamen Vorgehen aller EU-Staaten zur Stärkung der Kapitalbasis von Geldhäusern aufgefordert. Auf leicht besser als erwartet ausgefallene wöchentliche US-Arbeitslosenzahlen reagierte der Markt vor dem am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht kaum./tih/she