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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: SMI steigt weiter – Banken gesucht

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch im Plus eröffnet. Damit kann der Leitindex SMI die deutlichen Avancen des Vortages ausbauen. Händler bezeichnen die Vorgaben aus den USA als wenig inspirierend, dagegen würden die Avancen aus Asien positiv aufgenommen. Wie in Asien stehen auch hierzulande Finanzaktien in der Tabelle weit vorne.
In den USA hat Chevron am Dienstag nach Börsenschluss die Bilanzsaison erfolgreich fortgesetzt. Dank gestiegenen Ölpreisen rechnet der Konzern im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal mit einem höheren Gewinn. In der Schweiz berichteten Barry Callebaut und Bossard über den Geschäftsverlauf. Das bestimmende Thema bleibt jedoch die Schuldenkrise in der Eurozone. Am späten Vormittag wird das hochverschuldete Portugal Staatsanleihen im Umfang von 750 Mio bis 1,25 Mrd EUR begeben. Die Verzinsung für die Titel mit der Laufzeit 2020 dürfte etwa bei 7% liegen. Alles was darüber liege dürfte negativ aufgenommen werden, hiess es.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr 0,79% auf 6’586,41 Punkten. Am Dienstag schloss der SMI mit 1,4% im Plus. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) erhöht sich derzeit um 0,91% auf 1’048,25 Punkte, der breite SPI um 0,73% auf 5’909,62 Punkte.
An der Spitze der Blue Chips stehen UBS (+2,1%) und Credit Suisse (+2,2%). Damit können die Grossbanken die Kursgewinne vom Dienstag deutlich ausbauen. In einer Studie von JP Morgan zu den europäischen Investmentbanken werden sowohl UBS als auch CS als “Top Picks” gehandelt. Bereits am Dienstag hatte sich Société Générale positiv zu den Banken geäussert. Zudem gewinnen im Finanzsektor Julius Bär 1,8% oder Swiss Re 1,9%.
Auch Richemont (+1,1%) zählen erneut zu den grössten Gewinnern im SMI/SLI. Der Luxusgüterkonzern wird am kommenden Montag über die Umsatzentwicklung im dritten Quartal 2010/11 berichten. Die Konkurrenzpapiere der Swatch Group steigen nur um 0,3%.
Die Titel des Ölbohrkonzerns Transocean (+2,1%) stehen weiterhin in der Gunst der Anleger. Die Aktien profitieren von einem Expertenbericht zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Ein erster Auszug dazu wurde bereits in der vergangenen Woche publik gemacht.
Der Bericht sehe die Ursachen für das Unglück eher in systematischen Fehlern der Offshore-Bohrungspraxis sowie in den Regulierungen verzichte auf eine simple Beschuldigung von einzelnen Akteuren, heisst es in einem Analystenkommentar. Transocean selbst verwies in der Schuldfrage erneut auf BP. Die Massnahmen in den letzten Stunden vor dem Unglück seien von BP-Ingenieuren vorgegeben und von den Regulierungsbehörden im Vorfeld abgesegnet worden, so Transocean in einer Stellungnahme.
Nobel Biocare verteuern sich um 1,7% auf 19,07 CHF nachdem die Commerzbank das Kursziel auf 20 von zuvor 18 CHF angehoben hat. SGS steigen um 0,3%. Der Genfer Warenprüfkonzern hat in Grossbritannien das chemische Analysegeschäft mit einer kleinen Akquisition ausgebaut.
Kühne + Nagel sinken dagegen um 0,7%. Die Titel wurden von HSBC auf “Underweight” von zuvor “Neutral” abgestuft. Mit “nur” 0,4% stehen Holcim im Plus. Die Credit Suisse hat zwar das Kursziel leicht angehoben, das Rating aber gleichzeitig auf “Underperform” belassen.
Bei den Indexschwergewichten notieren Nestlé unverändert auf 53,85 CHF, während Novartis (+0,6%) und Roche (+0,5%) dazugewinnen.
Im breiten Markt profitieren Kaba (+1,9%) von der Verpflichtung des Ascom-CEO Riet Cadonau. Er besetzt beim Sicherheitstechnik-Unternehmen ab Mitte Jahr den Posten des Konzernchefs. Derweil übernimmt bei Ascom (Aktie: -4,6%) der derzeitige stellvertretende CEO Fritz Mumenthaler die Geschäftsleitung. Weiter hat Ascom neue Mittelfristziele gesetzt: Das Unternehmen will auf Gruppenstufe im Jahr 2013 eine EBITDA-Marge von 14%-15% erreichen.
Ausserdem haben Barry Callebaut (Aktie: +3,4%) und Bossard (+1,3%) Angaben zu der Umsatzentwicklung gemacht. Der Schokoladenspezialist Barry Callebaut steigerte den Umsatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010/11 in Franken um fast 5% und übertraf damit die Erwartungen. Auch der Schraubenhandels- und Logistikkonzern Bossard schnitt mit einem Umsatzanstieg von 21% im Jahr 2010 besser als erwartet ab.
Sika gewinnen 4,8% dazu. Verschiedene Analysten hatten im Anschluss an die gestrigen Umsatzzahlen die Kursziele erhöht. Die UBS hob gar das Rating auf “Buy” an.
mk/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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