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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: Verhaltener Start – Petroplus unter Druck

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit einem leichten Plus in die Sitzung vom Mittwoch gestartet, unmittelbar danach aber wieder knapp ins Minus zurückgefallen. Insgesamt zeigen sich die Kurse wenig verändert, trotz negativer Vorgaben aus den USA. Nach dem Taucher vom Vortag kommt es damit zu einer leichten Beruhigung.
Die Stimmung habe sich nicht grundsätzlich verändert, hiess es in Börsenkreisen. Die Nervosität wegen der Sorgen um europäische Staatshaushalte und auch wegen der Entwicklung des Euro dürfte weiterhin im Vordergrund bleiben. Ob unter diesen Voraussetzungen der seit knapp drei Wochen andauernde Abwärtstrend schon bald gewendet werden kann, scheint zumindest fraglich.
Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI unverändert bei 6’488,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht 0,19% auf 992,65 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 5’746,14 Punkte.
Swisscom (+0,3%) liegen nach der Präsentation der Quartalszahlen im breiten Mittelfeld. Das Ergebnis sei solid gewesen, Swisscom haben einen guten Start ins laufende Geschäftsjahr hingelegt, hiess es dazu in Marktkreisen. Vor allem die Umsatzstabilisierung im Schweizer Firmenkundengeschäft sei ermutigend und die für das Mehrwertsteuerverfahren bei der Tochter Fastweb getätigten Rückstellungen würden sich mit den bisherigen Erwartungen decken.
Petroplus (-2,9%) dagegen stehen unter den Bluechips nach den Zahlen für das erste Quartal und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung mit Abstand am meisten unter Druck. In Analystenkreisen ist von einer eher mässigen Ergebnisqualität die Rede. Das Unternehmen habe vor allem mit einer Steigerung der Verarbeitungsmenge Margenverbesserungen erzielt. Aufgrund eines höheren Zinsaufwandes sei der Effekt auf Stufe Reinergebnis aber zunichte gemacht worden. Dies relativiere den besser als erwarteten EBITDA etwas.
Kritisiert wird die Verwendung der aus der geplanten Kapitalerhöhung zufliessenden Mittel, welche für die Finanzierung der jüngsten Übernahmen und für das Beteiligungsvehikel PBF verwendet werden sollen. Der Einfluss der Kapitaltransaktion auf die Bilanz und die Nettoverschuldung halte sich damit in Grenzen.
Die Banken verlieren wie am Vortag, als sie massiv unter Druck gerieten, weiter: So geben UBS (-1,2%), CS (-0,9%) und Julius Bär (-1,1%) überdurchschnittlich nach.
Zwischen einem Halben und einem Ganzen Prozent verbilligen sich auch Sonova, Clariant, Bâloise oder Holcim.
Auf der Gegenseite sorgen die defensiven Novartis (+0,6%) für etwas Stabilität, wobei auch Roche (unverändert) und Nestlé (+0,1%) zumindest nicht nachgeben.
ABB (+0,3%) stehen ebenfalls leicht im Plus. Am Morgen hat ABB die geplante Akquisition des amerikanischen Softwareunternehmens Ventyx für über 1 Mrd USD bekanntgegeben. Der Deal wird in Marktkreisen als grundsätzlich sinnvoll angesehen. Die Akquisition entspreche den kommunizierten Voraussetzungen für eine solche Transaktion, heisst es beispielsweise bei der ZKB. Sie generiere wiederkehrende Umsätze, ergänze das bestehende Produkteportfolio und lasse sich in eine bestehende Sparte integrieren. Der Kaufpreis von rund 4 Mal den Umsatz sei angebracht, auch mit Blick auf andere Softwareanbieter.
Im breiten Markt ziehen Schaffner nach überraschend um eine Woche vorgezogenen Halbjahreszahlen um 2,3% an. Die ZKB bezeichnet die Zahlen als «erfreulich».
Klar höher stehen auch Uster (+6,2%) oder Mindset (+4,4%), wogegen Allreal um 4,6% nachgeben. Am Berichtstag beginnt bei der Immobiliengesellschaft im Zuge einer Kapitalerhöhung die Ausübungsfrist für die Bezugsrechte.
cf/ra

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