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AKTIEN SCHWEIZ/Verlauf: Etwas leichter – Nestlé belasten

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt hat bis zum Freitagmittag nach einem freundlichen Handelsstart leicht ins Minus gedreht. Im Vergleich zum überfrachteten Vortag standen heute jedoch kaum Abschlüsse auf dem Programm, nur Alpiq und Phoenix Mecano haben Zahlen präsentiert. Der Handelstag ist weiterhin von den grossen Zahlenabschlüssen vom Donnerstag geprägt. So haben mehrere Banken im Nachgang an die Zahlenpublikationen Kursziel und Rating angepasst und die Mehrheit der Titel notiert mittlerweile im roten Bereich. Am meisten Abwärtsdruck erhält der Leitindex von Nestlé.
Wieder vermehrt ins Blickfeld der Investoren dürfte die instabile Lage im Nahen Osten geraten, wo in mehreren Ländern Demonstranten mit den Sicherheitsorganen in Konflikt gerieten. Auch haben die Zinsaufschläge auf portugiesische Staatsanleihen die Eurokrise wieder ins Gedächtnis gerufen.
Der Swiss Market Index (SMI) steht am Mittag mit 0,15% im Minus bei 6’696,62 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt hingegen 0,12% auf 1’077,26 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 6’007,54 Punkte nachgibt.
Mit an die Spitze des SMI sind mittlerweile Swiss Re (2,8%) gerückt. Händler sprechen von Anschlusskäufen nach guten Zahlen am Vortag. Die Bank Vontobel hat das Rating für die Titel mit “Buy” bestätigt und das Kursziel erhöht. An der Spitze der Bluechips stehen Clariant (+2,9%), nach Verlusten von knapp 15% in den zwei vorangegangenen Tagen.
Ebenfalls weit oben stehen zyklische Titel wie Holcim (+2,5%) oder ABB (+1,4%). Der Industriekonzern hatte am Vortag ebenfalls Zahlen präsentiert, was die Papiere um 3,3% nach unten schickte. Mittlerweile haben aber mehrere Institute ihr Kursziel für die Aktien meist graduell erhöht.
Auch Transocean (+1,2%) notieren weiterhin fest. Die Titel hatten an der New Yorker Börse am Vortag 3,3% hinzugewonnen, was nun an der hiesigen Börse nachvollzogen wird.
Der Rest der Finanzwerte tendiert uneinheitlich: ZFS verlieren 0,3% und Swiss Life verbilligen sich um 0,5%. Bei Letzteren hat Kepler das Kursziel angehoben, die Einstufung “Reduce” jedoch beibehalten. Auch bei den Banktiteln ist die Bilanz gemischt. So gewinnen CS 0,4%, während UBS 0,3% und Julius Bär gar 1,4% nachgeben.
Nobel Biocare (-1,2%) verlieren einen Teil der Vortagesgewinne, nachdem die Titel am Vortag nach Zahlen um 4,8% zugelegt hatten. Die gestern publizierten Zahlen haben zwar die Erwartungen verfehlt, die Avancen entsprangen jedoch dem Wechsel an der Konzernspitze.
Weitere Kursziel- respektive Ratingänderungen wurden bei Swisscom (-0,3%) vorgenommen, deren Papiere nach enttäuschenden Zahlen bereits am Donnerstag 3,9% nachgaben. Die Deutsche Bank senkt das Kursziel, belässt jedoch das Rating “Hold”. Die Citigroup ihrerseits senkt die Einstufung auf “Hold” von bisher “Buy” und das Kursziel auf 420 von bisher 440 CHF.
Actelion (-0,7%) wurden von Barclays nach dem gestrigen Zahlenkranz auf “Equalweight” von bisher “Overweight” zurückgenommen, das Kursziel von 50 CHF wird in des bestätigt. Momentan sei die Zeit für eine Verschnaufpause gekommen, heisst es in einem Kommentar. Mögliches weiteres Aufwärtspotenzial hänge nun von den klinischen Daten ab.
Massgeblich gebremst wird der SMI von Schwergewicht Nestlé (-1,1%), welcher am Vortag ansprechende Zahlen präsentiert hatte. Nichts desto trotz senkt Goldman Sachs das Kursziel für die Aktien, belässt jedoch die Einstufung “Neutral”. Die ZKB senkt die Einstufung der Titel auf “Untergewichten” von bisher “Marktgewichten” und Merrill Lynch senkt das Kursziel ebenfalls und bestätigt das Rating “Underperform”.
Im breiten Markt haben Phoenix Mecano (+3,0%) und Alpiq (-0,5%) Zahlen präsentiert. Beide Unternehmen haben mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Auguren in etwa getroffen. Während sich jedoch der Betriebsgewinn bei Phoenix vervierfachte und der Ausblick für 2011 erhöht wurde, brach der Gewinn bei Alpiq um 4,6% ein.
dl/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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