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AKTIEN SCHWEIZ/Vorbörse: Fester – Julius Bär und Roche im Fokus

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch nach vier schwachen Tagen im vorbörslichen Geschäft fester. Im Handel wird auf die kräftige Erholung an der Wall Street nach Handelsschluss in Europa verwiesen. Nach Europaschluss legte der Dow Jones um 1,2% und der S&P-500 um 1,4% zu. Hierzulande stehen nach Zahlen Julius Bär und Roche nach einem Fehlschlag mit einem Zulassungsgesuch für das Medikament Avastin im Fokus.
Im weiteren Tagesverlauf erwarten die Investoren Zahlen von Unternehmen wie Iberdrola, Coca-Cola, GlaxoSmithKline und Morgan Stanley. Der wichtigste Termin des Tages, die Rede von Fed-Chef Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats, wird erst um 20 Uhr und damit nach Handelsschluss in Europa stattfinden.
Bis um 08.25 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,29% auf 6’141,43 Punkte.
Dem Pharmakonzern Roche droht wie erwartet ein Rückschlag bei seinem Brustkrebs-Medikament Avastin. Ein Ausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA kam bei einer Überprüfung einer klinischen Studie zu dem Ergebnis, dass die Behandlung von Brustkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium mit Avastin keine Vorteile bringe.
Avastin ist zur Behandlung verschiedener Krebsarten zugelassen und hat im vergangenen Jahr Umsätze von fast 6 Mrd USD erzielt. Als Brustkrebsmedikament hatten Analysten mit erwarteten Umsätzen von 500 Mio bis 700 Mio USD gerechnet, die nun herausgerechnet werden müssen. Die Credit Suisse hat als Reaktion das Kursziel für den Titel auf 160 von 200 CHF gesenkt, empfiehlt das Papier aber weiterhin aus “Outperformer”.
Die Roche-ADRs kamen mit dem “Aus” in den USA unter Abgabedruck und sanken um knapp 3,5%. In der Schweiz werden die Genussscheine vorbörslich 1,6% tiefer indexiert.
Den vorbörslichen Indikationen zufolge dürften die Anleger mit einem Kurssprung auf die Quartalszahlen des Vermögensverwalters Julius Bär reagieren. Das Institut hat die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich übertroffen und zeigt sich weiterhin zuversichtlich. Die Titel werden vorbörslich 3,0% höher bezahlt. Unter Konzernchef Boris Collardi setzt die Bank verstärkt auf das Asien-Geschäft. Der CEO sieht die Wachstumschancen der Bank dank einer soliden Finanzbasis der Gruppe intakt.
Mit der Publikation der Ergebnisse der Bankenstresstests in Europa am kommenden Freitag stehen auch die hiesigen Institute UBS (+0,6%) und Credit Suisse (+0,5%) im Fokus. Sie reihen sich damit ins Glied mit den anderen Blue Chips, die allesamt mit einem Aufschlag im Bereich von 0,5 bis 0,6% notieren.
Im SLI wird in Petroplus heute eine Nennwertrückzahlung von 10 Rappen herausgerechnet.
Im breiten Markt dürfte der Spezialsägerhersteller Meyer Burger Käufer anlocken. Das Unternehmen vermeldete am Morgen einen neuen Auftrag über 60 Mio CHF aus Korea. Das prall gefüllte Auftragsbuch wird damit noch etwas dicker.
ra/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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