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AKTIEN TECDAX: Etwas schwächer – Nordex und Q-Cells stark unter Druck

FRANKFURT (awp international) – Der TecDax hat am Dienstag seinem deutlichen Gewinnen zu Wochenbeginn Tribut zollen müssen. Am späten Vormittag fiel der Index der Technologiewerte um 0,65 Prozent auf 915,08 Punkte. Besonders unter Druck gerieten die Aktien von Anbietern regenerativer Energien, die am Montag noch als Reaktion auf die Erfolge der Grünen bei den Landtagswahlen vor zwei Tagen die klaren Favoriten gewesen waren.
Am Indexende brachen die Titel von Nordex um 7,71 Prozent auf 8,643 Euro ein, nachdem sie zu Wochenbeginn noch um 12,36 Prozent in die Höhe geschnellt waren. Der Windkraftanlagenbauer Nordex beschloss eine Kapitalerhöhung und besorgt sich damit Kapital für Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Ankeraktionäre von Nordex, Ventus Venture Fund (SKion) und momentum-capital Vermögensverwaltungsgesellschaft (momentum), unterstützten laut Nordex die überraschend angekündigte Kapitalmassnahme und wollen ihren Anteil durch Zeichnung stabil halten. Ein Analyst bewertet die Kapitalmassnahme zwar positiv für Nordex, da das Unternehmen dadurch seine Finanzstruktur verbessere. Allerdings sei die Bewertung der Aktien mit einem 20-prozentigen Aufschlag gegenüber dem Sektor und vor dem Hintergund globaler Überkapazitäten nicht günstig.
Zweitschwächster Wert im Index waren die Papiere von Q-Cells , die um 5,80 Prozent auf 3,198 Euro absackten. Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres dürfte dem Unternehmen zufolge von einer saisonal und durch die Förderkürzungen bedingt schwachen Nachfrage geprägt sein. Ein Börsianer sah vor allem darin eine Belastung. Der Solarzellenhersteller habe einen schwachen Ausblick auf 2011 gegeben, kommentierte Analyst Jean-Francois Meymandi von der UBS in einem ersten Kommentar.
Für die Aktien des Spezialpumpen-Herstellers Pfeiffer Vacuum ging es um 1,67 Prozent auf 96,36 Euro nach unten. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr zwar den höchsten Überschuss seiner Geschichte eingefahren und stockt die Dividende auf. Damit schüttet Pfeiffer weiterhin etwa drei Viertel des Überschusses aus. Die endgültigen Kennziffern für 2010 entsprachen aber laut Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow den vorläufigen Eckdaten und lieferten somit keinen neuen Impuls für die Papiere.
Zu den wenigen Gewinnern zählten die Anteilsscheine von Carl Zeiss Meditec , die um 1,69 Prozent auf 15,00 Euro stiegen. Die Commerzbank hatte die Einstufung für die Papiere nach einer Zulassung in den USA auf “Buy” mit einem Kursziel von 17,00 Euro belassen. Das Medizintechnikunternehmen habe für sein Augenlasersystem MEL 80 die Zulassung zur Behandlung von Weitsichtigkeit erhalten und das komplettiere das Anwendungsspektrum, schrieb Analyst Volker Braun. Bislang habe Carl Zeiss das System in den USA noch nicht aggressiv vermarktet, weil es nur bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung eingesetzt werden durfte./la/rum

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