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AKTIEN WIEN/Schluss: Zurückhaltung vor Griechenland-Abstimmung

WIEN (awp international/APA) – Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel um 0,07 Prozent auf 2.636,57 Punkte.
Das beherrschende Thema an den Finanzmärkten bleibt die Schuldenkrise in Griechenland. Im Vorfeld der entscheidenden Abstimmung im griechischen Parlament zum Sparpaket verhielten sich viele Marktteilnehmer zurückhaltend, kommentierte ein Händler. Konjunkturdaten aus den USA spielten angesichts der herrschenden Unsicherheit nur eine untergeordnete Rolle. In Wien verlief der Handel über weite Strecken impulslos. Unter den Schwergewichten konnten Telekom Austria (plus 1,31 Prozent auf 8,81 Euro) und Erste Group Bank (plus 0,87 Prozent auf 33,08 Euro) die Indexverluste klar eingrenzen.
Rege Nachfrage herrschte nach den Aktien der Voestalpine , die um 1,81 Prozent höher bei 36,61 Euro schlossen. Die Division “Bahnsysteme” hat die Forschungsabteilung der niederländischen Eisenbahntechnologie-Firma Baas B.V. zu einem nicht veröffentlichten Preis übernommen. Mit dem Zukauf soll das Portfolio bei Diagnosesystemen für den Schienenverkehr erweitert werden.
Mit Zahlen rückten Kapsch TrafficCom und Zumtobel AG am Wiener Markt in den Blickpunkt. Der Lichtkonzern Zumtobel hat im Geschäftsjahr 2010/11 die Rückkehr in die Gewinnzone vollzogen, nachdem im Vorjahr angesichts von Firmenwertabschreibungen rote Zahlen geschrieben wurden. Die Dividende soll nun von 0,15 auf 0,50 Euro angehoben werden. Die Titel notierten im Tagesverlauf fester, rutschten im Späthandel jedoch ab und schlossen um 4,54 Prozent tiefer bei 18,70 Euro.
Beim Mautspezialisten Kapsch TrafficCom reduzierte sich der Periodenüberschuss 2010/11 von 36,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 28,4 Millionen Euro. Für die Aktionäre soll die Dividende von 0,75 auf 1,0 Euro je Aktie angehoben werden. Der Ausblick für den Verkehrstechnologie-Anbieter fiel zudem positiv aus: Firmenchef Georg Kapsch geht von einer weiterhin starken Nachfrage nach Mautsystemen aus. Die Aktien verloren dennoch 0,63 Prozent auf 58,10 Euro.
Analystenkommentare gab es von der Raiffeisen Centrobank zu den österreichischen Versorgern. Sowohl für die EVN als auch für den VERBUND reduzierten die Wertpapierexperten ihre Anlageempfehlung von “buy” auf “hold”. Trotz der Stimmungswende in Richtung grüne Energie hätten beide Versorger mit unternehmensspezifischen Faktoren zu kämpfen. Während VERBUND um 2,93 Prozent auf 29,85 Euro absackten, fielen EVN um moderate 0,29 Prozent auf 11,85 Euro.
Schlusslicht im Wiener prime market waren die Titel des Autozulieferers HTI, die 6,00 Prozent auf 1,41 Euro einbüssten. Das Unternehmen hat seine Bar-Kapitalerhöhung, die gut 6,6 Millionen Euro zusätzliches Eigenkapital einbringt, erfolgreich über die Bühne gebracht. Die Kapitalerhöhung war sogar 26-fach überzeichnet, hiess es./sma/APA/stb

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