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AKTIENFOKUS/Roche: GS verlieren deutlicher nach deutscher Kritik an Avastin

Dieser Inhalt wurde am 03. Mai 2010 - 12:20 publiziert

Zürich (awp) - Die Genussscheine von Roche liegen am Montag in einem schwächeren Markt überdurchschnittlich im Angebot und stehen zuoberst auf der Verliererliste im SMI/SLI. Marktbeobachter führen die Abgaben auf einen Artikel in der deutschen Presse zurück, in dem der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Baden-Württembergs Kritik am Kosten-/Nutzenverhältnis sowie den Nebenwirkungen des Roche-Top-Sellers Avastin übt. Gemäss dem Bericht teilt auch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft die Kritik der MDK. Die wirke sich - auch angesichts des zunehmenden Preisdruckes im Gesundheitswesen - negativ auf das Sentiment aus.
Bis um 12.15 Uhr verlieren Roche GS um 1,9% auf 166,80 CHF, womit der Titel ein neues Jahrestief erreicht hat. Novartis geben ebenfalls um 1,1% nach. Der SMI verliert derweil 0,6%.
Die Kritik an Avastin ist laut Analysten nicht neu. Allerdings handle es sich bei Avastin um ein Medikament, dessen Wirksamkeit und Verträglichkeit in zahlreichen klinischen Studien sowie an Patienten belegt sei, geben Analysten zu bedenken. Roche selbst spricht von mehr als 40'000 Patienten in klinischen Studien. Zudem habe das Medikament in den vier Therapiegebieten Darm-, Brust-, Lungen- und Nierenkrebs eine dominante Marktposition. Mitbewerber dürften es schwer haben mit der Lancierung eines Konkurrenzproduktes.
Nicht Konkurrenzprodukte und auch nicht Biogenerika seien die grösste Gefahr für Avastin, schreibt Marcel Brand von Chevreux. Die Vergütungspolitik sei das grösste Risiko. Avastin sei hier gefährdeter als andere Roche-Medikamente wie Rituxan oder Herceptin. Vom gesamten Avastin-Umsatz stammen gemäss Schätzungen von Chevreux 29% oder rund 2 Mrd CHF aus Westeuropa und davon rund ein Drittel aus Deutschland.
Sollte die Vergütungen für das Medikament in Westeuropa um die Hälfte gesenkt werden - durch Preissenkungen oder restriktivere Indikationen - so dürfte sich dies in den Jahren 2012-2020 um 3-4% negativ auf den Gewinn von Roche auswirken. Dies unter der Voraussetzung, dass Roche im Marketing und in der Forschung und Entwicklung Kosten senken kann. Dabei führen andere Analysten an, dass die Wahrscheinlichkeit einer Änderung der Vergütungspraxis in Deutschland klein sei.
rt/ra

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