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AKW-Betreiber: Ausstieg kostet 62 Millliarden

Wir sind noch einige Zeit mit den AKWs verheiratet, sagen die Betreiber. swissinfo.ch

Die vorzeitige Stilllegung der Atomkraftwerke und ihr Ersatz durch erneuerbare Energien würde gemäss einer Studie der Atomkraftwerk-Betreiber rund 62 Mrd. Franken kosten. Zu jeder Kilowattstunde Sonnen- oder Windstrom müssten zudem neun Kilowattstunden Strom aus Gas und Öl produziert werden.

Tiefere Kosten als diese Ausstiegs-Variante entstünden, wenn die effizientere Stromnutzung durch Investitionen in verbesserte Stromanwendungs-Techniken forciert würden. Dies ergäbe Ausstiegskosten von bis zu gut 47 Mrd. Franken.

Referenzfall der ökologischste

Und falls die Kernkraftwerke vorzeitig durch Gaskraftwerke ersetzt würden – diese Studie wurde bereits vor einem Jahr publiziert – ergäben sich Ausstiegskosten von gut 40 Mrd. Franken. Alle Ausstiegsvarianten würden unter ökologischen Gesichtspunkten schlechter abschneiden als der Referenzfall, der von einer Lebensdauer der Kernkraftwerke von 50 Jahren für Beznau und Mühleberg sowie 60 Jahre für Gösgen und Leibstadt ausgeht.

Die Atomraftwerk-Betreiber ziehen folgendes Fazit aus der Studie: Auch bei güstig angenommenen Umstände lassen sich die Schweizer Atomkraftwerke nur mit grossen Kosten und gravierenden Folgen für Umwelt und Klima ersetzten. Faktisch seine wir damit für die nächsten Jahrzehnte halt doch mit der Kernenergie verheiratet.

Zweite Studie

Mit Blick auf die Volksinitiativen “Strom ohne Atom” und “Moratorium plus” haben die KKW Beznau, Mühleberg, Gösgen und Leibstadt beim Bremer Energie-Institut eine zweite Studie zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen eines Verzichts auf die Kernenergie in Auftrag gegeben.

Die vor einem Jahr vorgestellte erste Studie berechnete die Stromersatz-Variante durch Gaskraftwerke. Sie bezifferte die Kosten auf rund 40 (Szenario “Strom ohne Atom”) beziehungsweise 29 Mrd. Franken Senario “Moratorium plus”), was einem Kapitalverlust durch ein Erdbeben gleichkäme.

swissinfo und Agenturen

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