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Alcopops Top

"Alcopops" sind bei Jugendlichen der Renner. Keystone

In der Schweiz hat der Alkoholkonsum leicht abgenommen. Bei harten Drinks allerdings ist eine Zunahme zu verzeichnen. Einen regelrechten Boom erleben die sogenannten "Alcopops".

Die Zahlen der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) belegen: Seit der Senkung der Preise im Jahr 1999 trinken die Schweizer mehr. Der Konsum scheint sich nun aber einzupendeln. Mit 9,1 Liter reinem Alkohol wurde 2001 ein Deziliter weniger getrunken als im Millenniumsjahr.

Mit 3,9 Litern Spirituosen über 40 Volumenprozent schluckten die Schweizer pro Kopf gleich viel wie in den beiden Vorjahren. Zuvor war der Spirituosenkonsum kontinuierlich bis 1998 auf 3,5 Liter gesunken.

Wein und Bier rückläufig

Bei den gegorenen Getränken, die 83% des Alkoholkonsums ausmachen, stellte die EAV einen leichten Rückgang seit 2000 fest.

Geradezu explosionsartig nahm der Konsum süsser alkoholischer Mixgetränke zu. Wurden im Jahr 2000 noch 1,7 Mio. Flaschen der “Alcopops” oder “Premix” genannten Produkte verkauft, waren es 2001 bereits 28 Mio. Flaschen.

Fachstelle besorgt

Diese Zunahme beunruhigt die Schweizerische Fachstelle für Alkoholfragen (SFA). Denn “Alcopops” seien vor allem bei Jugendlichen zum Verkaufsschlager geworden.

Die EAV weist streng darauf hin, dass es verboten ist, “Alcopops” oder “Premix” an Jugendliche unter 18 Jahren abzugeben. Diese Getränke seien Spirituosen. Wein, Bier und Obstwein darf Jugendlichen hingegen ab 16 abgegeben werden.

Trinkfeste Briten

Eine Untersuchung der Britischen Marktforschungsfirma Mintel hat den Alkoholkonsum in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien miteinander verglichen.

Danach trinken 89% aller Briten Alkohol. Frankreich folgt mit 88%, etwas über 75% trinken in Spanien, und in Deutschland sind es knapp unter 66%.

Schampus auf dem Campus

In Amerika sind vor allem die Studenten für ihren Alkoholgenuss in Verruf geraten. Laut einer Studie sind zwei von fünf Studierenden in den USA starke Trinker. Sie würden mindestens einmal in zwei Wochen 5 (Frauen 4) oder mehr Getränke hintereinander trinken.

Amerikas Studenten sind nicht die einzigen, die nach durchzechter Nacht mit Augenrändern erwachen. Nachbarn von Colleges und Universitäten müssen wegen dem Alkoholkonsum der Studierenden mit erheblichen Störungen leben.

Dies belegt eine Studie, die in der Juli-Ausgabe des US-Magazins ” Social Science and Medicine” veröffentlicht wurde. Betrunkene Studenten würden ihren Nachbarn die Hauseingänge verunreinigen und sie mit Herumlärmen oder gar Randalieren um den Schlaf bringen.

swissinfo und Agenturen

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