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Alinghi, ein veritables Siegerteam

Teamgeist, ein Alinghi-Leitmotiv, das zum Erfolg führte. (Bild: alinghi.com) swissinfo.ch

Anders als Alinghi hat sich das Team New Zealand im 31. America's Cup im Golf von Hauraki eher als Leichtgewicht herausgestellt.

Leistung und Erfolg des Schweizer Boots sind nicht nur dem Skipper Russell Coutts oder dem Milliardär Ernesto Bertarelli zu verdanken. Gewonnen hat das ganze Team, das vereint auf das gleiche Ziel hin kämpfte.

Teamgeist und gemeinsame Ideen sind sicher die zentralen Werte der Alinghi-Crew.

Dieser Wille und die Offenheit der Menschen an Bord erklären zu einem grossen Teil den fulminanten Schweizer Erfolg am ältesten Sportanlass der Welt.

“Ein Team wächst nach und nach zusammen”, erzählte Alinghi-Chef Bertarelli. “Wenn die Grundlage von Anfang an gut ist, wenn die Leute gemeinsame Werte vertreten, dann kann auf dieser Mischung an unterschiedlichen Fähigkeiten und Nationalitäten ein wirkliches Team aufgebaut werden, in dem jeder für seine Werte respektiert wird.”

Der Teamgeist war immer ein Leitmotiv in der Kommunikation auf dem Schweizer Boot. Während der ganzen Kampagne standen für das Team, dem hundert Personen aus 17 verschiedenen Nationalitäten angehören, die menschlichen Qualitäten der Mitglieder im Vordergrund. Anders als bei anderen Equipen, welche mehr auf Technik setzten.

Unerschütterliche Ruhe

Seit dem 1. Oktober kamen an jedem Segelmorgen die Mitglieder in der “Lounge” der Alinghi zusammen, um sich vor der Aufregung der Rennen etwas zu entspannen. Von der Segelmannschaft ging dabei immer eine erstaunliche Ruhe aus.

“In unserem Team herrscht keine Rivalität”, erklärte der Waadtländer Yves Detrey. “Wenn jemand eine Idee hat, wendet er sich an Russell, und wenn dieser sie gut findet, spannt das ganze Team zusammen, um sie zu umzusetzen.”

Detrey fügte bei: “Diese Offenheit ist sehr konstruktiv. Sie hat uns in allen Bereichen zu einer guten Leistung verholfen.”

Viele Beobachter waren immer wieder erstaunt über die Zuversicht der Segler der Alinghi. Einige sahen in dieser Selbstsicherheit gar Arroganz.

“Wir sind zuversichtlich, weil wir dahin gekommen sind, wo wir hin wollten”, erklärte “Grinder” Christian Karcher. “In jeder Etappe des Rennens haben wir unsere Ziele erreicht, das ist eine wunderbare Genugtuung.”

Auszeichnung für ein Team

Jedes Rennen gab den Schweizern Recht, alle zeigten das perfekte Zusammenspiel und die Einheit des Teams.

Die Siege auf dem Wasser wurden zwar von den sechzehn Seglern errungen. Aber jedes Mal waren sie auch eine Auszeichnung für einen anderen Teil des Teams, die Landleute.

An der ersten Regatta zum Beispiel standen die Konstrukteure und Ingenieure der Alinghi im Vordergrund, die im Gegensatz zu den Neuseeländern ein solides und vielseitiges Boot gebaut hatten.

In der zweiten kam das Talent der Gruppe im hinteren Teil des Bootes zum Ausdruck, aber auch die eindrücklichen körperlichen Ressourcen der “Grinder” und weiterer Giganten auf dem Segelboot.

In der dritten bewies die Gruppe “Wetter” ihre Qualitäten, da sie die Segler gut beriet und der Alinghi damit einen weiteren Punkt ermöglichte.

Und nach dem vierten Sieg wies Bertarelli speziell auf die Arbeit des “Designteams” und der Mannschaft an Land hin.

“Wir wollten ein Team aufbauen, auf das wir stolz sein können und das fähig ist, den America’s Cup zu gewinnen”, liess der Schweizer Herausforderer wissen. Und das wurde auf beeindruckende Weise bewiesen.

swissinfo, François Egger in Auckland

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