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15 Tote bei Unglück von Militärmaschine im Iran

Bei einem Flugzeugunglück im Iran sind 15 Menschen ums Leben gekommen - das Frachtflugzeug der Luftwaffe krachte bei der Notlandung in ein Wohngebiet. KEYSTONE/EPA MIZAN NEWS AGENCY/HASSAN SHIRAVANI sda-ats

(Keystone-SDA) Im Iran sind bei einem Flugunglück am Montag 15 Menschen ums Leben gekommen. Ein Frachtflugzeug der Luftwaffe vom Typ Boeing 707 sei nordwestlich der Hauptstadt Teheran bei einer Notlandung von der Landebahn abgekommen und in Brand geraten, erklärte das Militär.

Demnach kamen bei dem Unglück 15 der 16 Menschen an Bord ums Leben. Das Frachtflugzeug mit einer Ladung Fleisch aus der kirgisischen Hauptstadt Bischkek habe eine Notlandung am Flughafen Fath machen müssen, erklärte die iranische Armee.

Fath liegt in der Provinz Albors nordwestlich von Teheran. Die Militärmaschine sei dabei über die Landebahn hinausgeschossen und nach der Kollision mit einer Mauer in Brand geraten. Die Ursache des Unglücks werde nun geprüft, erklärte die Armee.

Ein Sprecher der Luftwaffe sagte im Staatsfernsehen, an Bord seien 14 Soldaten und zwei Zivilisten gewesen. Bis auf einen Mechaniker, der verletzt worden sei, seien alle Insassen ums Leben gekommen.

Der Vizegouverneur von Albors, Asisollah Schahbasi, sagte der Nachrichtenagentur Tasnim, der Flugschreiber der Maschine sei geborgen worden und werde nun ausgewertet.

Örtliche Medien zeigten Bilder von Arbeitern, die das Wrack durchtrennten, das in ein leerstehendes Gebäude gekracht war. Weitere Fotos zeigten eine teilweise ausgebrannte Maschine in den Farben der iranischen Luftwaffe zwischen mehreren Wohnhäusern sowie ein abgerissenes Fahrgestell und eine Turbine.

Veraltete Flotte

Die iranische Flugzeugflotte ist völlig veraltet, da das Land wegen der US-Sanktionen weder Ersatzteile noch neue Maschinen kaufen kann. Zwar waren die Sanktionen nach dem Abschluss des internationalen Atomabkommens 2015 aufgehoben worden, doch hat der Ausstieg von US-Präsident Donald Trump aus dem Abkommen vergangenes Jahr und die Verhängung neuer Sanktionen die Hoffnung zerschlagen, die Flotte modernisieren zu können.

Im Jahr 2014 kamen alle 94 Menschen an Bord ums Leben, als eine vor der Revolution 1979 gekaufte C-130 nach einem Maschinenschaden in Teheran in ein Wohngebiet stürzte. 22 weitere Menschen starben damals am Boden.

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