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163 Lawinen mit 270 erfassten Personen im letzten Winter

(Keystone-SDA) Davos – Im Winter 2009/10 sind in der Schweiz überdurchschnittlich viele Menschen in Lawinen umgekommen. 28 Todesopfer waren zu beklagen; das langjährige Mittel liegt bei 25. Zudem lag relativ wenig Schnee, und es war oft kalt.
163 Lawinen mit 270 erfassten Personen wurden dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos bis Ende April gemeldet. Neben den 28 Personen, die bei 21 Lawinen ihr Leben verloren, wurden 49 in Schneebrettern verletzt, wie das SLF in seinem Winterrückblick mitteilte.
Das schwerste Lawinenunglück ereignete sich am 3. Januar am Drümännler im Diemtigtal im Berner Oberland. Bei zwei Lawinen wurden 14 Skitourenfahrer und Retter verschüttet. Sieben von ihnen, darunter ein Rega-Rettungsarzt, fanden den Tod. 20 von den total 28 Lawinentoten waren Touren-Skifahrer. Am meisten Tote (17) gab es bei erheblicher Lawinengefahr, der dritten von fünf Gefahrenstufen.
Die Verteilung der Gefahrenstufen zeigte, dass der letzte Winter etwas gefährlicher war als ein durchschnittlicher. Die Schneehöhen waren meist unterdurchschnittlich, die Temperaturen von Dezember bis Mitte März besonders tief, und wiederholt regnete es bis in hohe Lagen. All diese Faktoren führten laut SLF zu einem heiklen Aufbau der Schneedecke mit ausgeprägten Schwachstellen.
Überdurchschnittlich viel Schnee lag nur im Oberengadin sowie in den höheren Lagen der Bündner Südtäler. Deutlich unter dem Schnitt waren die Schneehöhen in den mittleren Lagen des Alpennordhangs.

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