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20 Tote und Dutzende Verletzte bei Unfall im Moskauer Gebiet

(Keystone-SDA) Bei einem schweren Zusammenstoss von einem Lastwagen mit einem Linienbus sind in der Nähe von Moskau mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 60 Menschen wurden bei dem Unglück am Samstag verletzt, wie russische Behörden mitteilten.

Bei 15 Verletzten bestehe Lebensgefahr. Am Unglücksort nördlich der russischen Hauptstadt starben zunächst 14 Menschen, später dann noch mehrere Verletzte in Spitälern, teilte das Zivilschutzministerium mit. Beobachter sprachen von einem der schwersten Verkehrsunfälle seit Jahren in Russland.

Nach ersten Erkenntnissen raste der Transporter bei Extrem-Tempo in den Bus, der bei dem Aufprall zerrissen wurde. Die Bergungsarbeiten wurden erschwert, weil ein Grossteil der zwölf Kubikmeter Kies, die der Lastwagen transportiert hatte, bei dem Unfall in den Bus gerutscht waren. Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, rief zu Gebeten für die Opfer auf.

Strafverfahren eingeleitet

Auf einem im Internet veröffentlichten Video ist zu sehen, wie der Laster seitlich in den Bus kracht und diesen aus der Bahn wirft. Der 46 Jahre alte LKW-Fahrer aus Armenien überlebte laut Medien.

Er wurde demnach im Spital von Ermittlern vernommen. Der Mann sei allein in diesem Jahr bereits sechsmal wegen Verstosses gegen die Verkehrsregeln aufgefallen und belangt worden, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti.

Gegen den Lastwagenfahrer wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft, hiess es.

Am Unfallort Podolsk im Moskauer Gebiet rund 35 Kilometer nördlich vom Zentrum der russischen Hauptstadt waren mehr als 230 Helfer, 30 Krankenwagen und zwei Helikopter im Einsatz. Es bildeten sich lange Staus. Viele Autofahrer sassen fest, so dass Helfer die Menschen bei sommerlicher Hitze zusätzlich mit Wasser versorgen mussten.

Auf Russlands Strassen kommen jedes Jahr Tausende Menschen um Leben. Nach offiziellen Angaben gab es im vergangenen Jahr (2012) mehr als 203’000 Unfälle mit Verletzten, bei denen etwa 28’000 Menschen starben. Mehr als 258’000 Menschen waren dabei verletzt worden. Neben menschlichem Versagen gelten oft auch die maroden Strassen in Russland und veraltete Autotechnik als Gründe für die Unfälle.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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