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200 Familien vertrieben wegen Wildparks von Simbabwes First Lady

(Keystone-SDA) In Simbabwe haben schwer bewaffnete Polizisten etwa 200 Familien mit Gewalt von ihrem Land vertrieben. Grund: Präsidentengattin Grace Mugabe plant in der Region im Osten des Landes einen Park mit Wildtieren.

“Sicherheitsbeamte und Geheimdienstler haben uns befohlen, die Farm zu verlassen – aber die Regierung hat uns kein alternatives Land zur Verfügung gestellt”, sagte einer der betroffenen Bauern, Aspinas Makufa, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

“Wir wissen nicht, wo wir hingehen sollen, und unsere Kinder verpassen den Unterricht in der Schule”, erklärte Makufa, der im Bezirk Mazowe lebt, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Harare entfernt. Menschenrechtsanwälte bestätigten die Zwangsräumungen und betonten, sie wollten gegen die “illegalen Vertreibungen” vorgehen.

Grace Mugabe, die seit 1996 mit Langzeitpräsident Robert Mugabe verheiratet ist, hatte im vergangenen Jahr versprochen, in der Region eine Universität bauen zu wollen. Daraufhin bot das zuständige örtliche Ministerium der 49-Jährigen an, ihr kostenlos Land zur Verfügung zu stellen, falls sie dies benötige. Mugabe nahm das Angebot wahr und plant nun ein Wildreservat in dem Gebiet.

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