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38’000 Unterschriften für Rettung von Blumenwiesen

(Keystone-SDA) Bern – Die “letzten Blumenwiesen” der Schweiz sollen gerettet werden. Über 38’000 Personen fordern dies mit einer Petition von Pro Natura und des Schweizer Vogelschutzes (SVS). Die beiden Organisationen übergaben die Bittschrift der Bundeskanzlei.
Sie fordern vom Bundesrat, “den Rückgang der Trockenwiesen und -weiden (TNW) endlich zu stoppen”, wie Pro Natura und der Schweizer Vogelschutz mitteilten. Der Bundesrat solle die seit 2004 versprochene Verordnung zum Schutz der TNW umgehend in Kraft setzen und das Geld für die Umsetzung bereit stellen.
“Wir erwarten, dass der Bundesrat endlich ernst macht mit seinem alten Versprechen”, wurde Werner Müller, SVS-Geschäftsführer, im Communiqué zitiert. In den vergangenen 60 Jahren seien 90 Prozent der besonders artenreichen Wiesen verschwunden, schrieben die Organisationen. Die Flächen im Tal würden zu intensiv bewirtschaftet; in höheren Lagen verbuschten sie.
Die Blumenwiesen gehören laut den Petitionären nicht nur zum Schweizer Landschaftsbild, sondern sie haben einen “enormen ökologischen und touristischen Wert”.
Rund 40 Prozent aller Pflanzenarten und die Hälfte aller Tierarten der Schweiz kommen demnach auf Wiesen vor. Verschwänden die Wiesen, verlören die Tiere den Lebensraum, hielten die Naturschutz-Organisationen fest.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) habe aus finanziellen Gründen die Verordnung zum Schutz der TNW noch nicht umgesetzt, sagte Sprecher Adrian Aeschlimann auf Anfrage. Seit zwei Jahren brüte das BAFU über Lösungen. Bundesrat Moritz Leuenberger habe bereits angekündigt, die Verordnung spätestens im Sommer 2010 dem Bundesrat zu unterbreiten.

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