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Abstiegsduell auf der Maladière

(Keystone-SDA) Fussball – Die Grasshoppers gegen Luzern (17.45 Uhr) und das Berner Derby zwischen Young Boys und Thun (20.15 Uhr) machen heute Samstag den Auftakt zur sechstletzten Runde der Axpo Super League.
Die beiden Titelkandidaten Basel und Zürich stehen erst am Sonntag im Einsatz. Der FC Basel muss Tabellenführung in Sitten verteidigen. Die Aufgabe im Tourbillon dürfte nicht einfach werden, reiten doch die Walliser nach dem Einzug in den Cupfinal auf einer Welle der Euphorie. Der FCZ, Basels einziger verbliebener Verfolger, hat bei der vom Abstieg bedrohten AC Bellinzona anzutreten. Zudem treffen am Sonntag zwei “Kellerkinder” direkt aufeinander: Neuchâtel Xamax, das den Barrage-Platz belegt, empfängt das Schlusslicht St. Gallen.
Sion – Basel wird auch das Duell werden zwischen Kevin Fickentscher und Yann Sommer. Die beiden jungen Torhüter erhalten eine Bewährungschance, weil die jeweiligen Nummern 1 Andris Vanins und Franco Costanzo gesperrt sind. Fickentscher und Sommer sind in der Schweizer U21-Auswahl Teamkollegen respektive Konkurrenten. Sions Trainer Laurent Roussey war nach dem Cup-Halbfinal gegen Biel beeindruckt davon, wie enthusiastisch die Fans der Walliser diesen 2:1-Sieg gefeiert haben. Bis tief in die Nacht herrschte ausgelassene Feststimmung im Umkreis des Tourbillon-Stadions. Roussey hofft, dass sich seine Schützlinge bis am Sonntagnachmittag rechtzeitig von den Strapazen des Cup-Fights erholen.
Bei Leader Basel könnte Xherdan Shaqiri das Comeback feiern. Der Schweizer Internationale musste zuletzt wegen einem Muskelfaserriss rund fünf Wochen pausieren. Am Mittwoch unterzog sich Shaqiri einem Test. Beim 1:1 im Freundschaftsspiel gegen Challenge-League-Verein Wohlen kam er während einer Stunde zum Einsatz, und er war sogar für das Tor seiner Equipe zuständig. Auch der kürzlich erkrankte Marco Streller steht dem FCB wieder zur Verfügung, was nach dem bitteren Ausfall von Valentin Stocker (Kreuzbandriss) umso wichtiger ist.
Der FCZ hat zwei Ernstkämpfe gegen Neuchâtel Xamax hinter sich. Zuerst setzte es am Ostermontag im ersten Cup-Halbfinal eine happige Enttäuschung ab, drei Tage später sorgte das Team von Urs Fischer mit einem 3:0-Erfolg in der Liga für die Wiedergutmachung. Allfällige Müdigkeits-Erscheinungen am Ende einer “englischen Woche” will Fischer in Bellinzona nicht als Ausrede gelten lassen. Ein Fussballer müsse fähig sein, mehrere Spiele pro Woche zu bestreiten. Dies gehöre zum Geschäft, sagt der Ex-Profi.
Im Stade de Suisse wird heute beantwortet, ob in dieser Saison doch noch ein Berner Derby zwischen YB und Thun mit einem Sieger endet. Bislang resultierten drei Unentschieden mit jeweils spät erzielten Toren. Für die Thuner geht es in erster Linie ums Prestige, sind sie doch sowohl von den Europacup-Plätzen als auch von den Abstiegs-Rängen zu weit entfernt. Trainer Murat Yakin will schon jetzt die 40-Punkte-Grenze knacken. Dieses Ziel hatten sich die Thuner im vergangenen Sommer gesetzt, als sie den Klassenerhalt anvisierten.
Luzern konnte über Ostern den Negativ-Trend mit dem 3:2 gegen Bellinzona etwas bremsen. Im Umfeld des Vereins wurde Nervosität durch eine positive Stimmung verdrängt. Für Trainer Rolf Fringer gab es auch in medizinischer Hinsicht gute Nachrichten. In seinem Lazarett lichteten sich die Reihen. Er hat wieder mehr Alternativen.
St. Gallen kann die “Rote Laterne” nur mit einem Auswärtssieg abgeben. Jeff Saibene, der Chef an der Seitenlinie, hofft, dass sich seine Schützlinge vom Kunstrasen auf der Maladière nicht irritieren lassen. Er liess in den vergangenen Wochen intensiv Torschüsse üben. Die Ostschweizer haben dies nötig, haben sie doch den harmlosesten Angriff der Liga.

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