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Adecco wächst im Schlussquartal nicht mehr und schreibt rote Zahlen

Nicht nur das Logo von Adecco ist rot, im vierten Quartal ist der Personalvermittler auch in die roten Zahlen gerutscht. (Archivbild) KEYSTONE/AP/MICHEL EULER sda-ats

(Keystone-SDA) Adecco hat im vierten Quartal die wirtschaftliche Abschwächung in Europa zu spüren bekommen. Der Personaldienstleister hat zwar mehr Umsatz geschrieben, ist organisch jedoch leicht geschrumpft. Und unter dem Strich steht ein Verlust.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1 Prozent auf 6,13. Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage wuchs die Gesellschaft zwischen Oktober und Dezember hingegen nicht mehr. Im Gegenteil ging der Umsatz um 1 Prozent zurück.

Im dritten Quartal war es noch ein Plus von 2 Prozent gewesen, im zweiten eines von 4 Prozent, davor über mehrere Quartale zwischen 6 und 7 Prozent. Der aktuelle Rückgang kommt allerdings nicht überraschend. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Begründet wurde der Rückgang mit der konjunkturellen Abkühlung in Europa. So war die Wachstumsrate im wichtigen Markt Frankreich leicht, in den Marktregionen Benelux/Nordeuropa sowie in Deutschland/Schweiz/Österreich deutlich negativ.

“Wir schnitten gleichwohl in verschiedenen Regionen besser ab als der Markt”, liess sich CEO Alain Dehaze zitieren.

Abschreiber in Deutschland

Der Bruttogewinn erhöhte sich um 8 Prozent auf 1,17 Milliarden. Der operative Gewinn (EBITA) ging hingegen um 14 Prozent auf 235 Millionen zurück. Auf Stufe Reinergebnis rutschte die Gesellschaft mit einem Minus von 112 Millionen in die roten Zahlen (Vorjahr: +297 Mio). Im Vorjahr hatte eine Gewinngutschrift den Gewinn anschwellen lassen; nun belastete ein Abschreiber in Deutschland in der Höhe von 270 Millionen.

Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 2,50 Franken je Titel.

Ins neue Jahr ist Adecco eher langsam gestartet. So sank der Umsatz im Januar 2019 – organisch und arbeitstagbereinigt – um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Februar sei dann gar nochmals eine leichte Verlangsamung eingetreten. Hintergrund sei weiterhin die Abschwächung in den europäischen Märkten. Darüber hinaus reflektiere der Rückgang zum Teil aber auch die hohen Wachstumsraten in den entsprechenden Monaten im Vorjahr insbesondere in den Märkten Frankreich und Südeuropa.

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