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Amokschütze von Baden AG bleibt in stationärer Behandlung

(Keystone-SDA) Baden AG – Drei Jahre nach seinem Amoklauf in Baden AG bleibt ein 29-jähriger Schweizer in stationärer psychotherapeutischer Behandlung. Dies beschloss das Bezirksgericht Baden. Er hatte mit seinem Sturmgewehr einen Mann getötet und vier Personen verletzt. Er ist nicht schuldfähig.
Das Bezirksgericht Baden stützte sich bei seiner angeordneten Massnahme auf ein Gutachten der Psychiatrischen Klinik Königsfelden. Diese stellte fest, dass der Schweizer irakischer Abstammung an paranoider Schizophrenie leide.
Der Mann habe in einer Wahnwelt und in der Realität gelebt, sagte die leitende Ärztin der Klinikabteilung Forensik. Die Diagnose sei klar. Die Krankheit sei bereits vor dem Amoklauf von zwei Ärzten diagnostiziert worden. Der Mann müsse wohl sein Leben lang behandelt werden.
Im März hatte die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen den Mann wegen seiner Schuldunfähigkeit zur Tatzeit eingestellt.
Der Verteidiger plädierte vor Gericht für eine offene Institution. Das Bezirksgericht folgte einstimmig dem Antrag der Verteidigung. Der Mann spreche auf die Medikamente an, und es bestehe keine Fluchtgefahr, sagte der Gerichtspräsident. Die Massnahme ist unbefristet. Ein Gericht muss diese spätestens in fünf Jahren überprüfen.
Am späten Abend des 12. April 2007 hatte der damals 26-jährige Bankangestellte in Baden mit seiner persönlichen Dienstwaffe wild um sich geschossen. Aus seinem Sturmgewehr 90 feuerte er vor und in einem Hotel 20 Schüsse ab. Im Lokal befanden sich 24 Personen.
Bei der Bluttat war ein 71-jähriger Mann getötet und vier Personen, darunter zwei Jugendliche, teilweise schwer verletzt worden. Nach der Tat liess sich der Schütze widerstandslos festnehmen. Weil er in der Untersuchungshaft nur wirres Zeug redete, brach die Kantonspolizei die Verhöre ab.

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