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Anti-AKW-Aktivisten veranstalten Picknick vor geräumtem Gelände

(Keystone-SDA) Trotz der Räumung des AKW-Protestcamps in Bern haben sich am Mittag etwa 200 Personen vor dem abgesperrten Areal zu einem weiteren Protest-Picknick zusammengefunden. Viele Aktivistinnen und Sympathisanten zeigten sich enttäuscht von der Räumung des Zeltlagers.

Musikalische Unterstützung erhielten die Anwesenden vom Sänger Christoph Trummer, der gemeinsam mit Nadja Stoller auftrat. Die Teilnehmer des Protest-Picknicks postierten sich rund um die von der Polizei abgesperrte kleine Parkanlage und schwenkten Fahnen und hielten Transparente hoch.

Unter den Picknick-Teilnehmern fanden sich auch diverse Grüne Stadt- und Grossräte. Der Anlass verlief friedlich. Die Polizei war mit einem Aufgebot vor Ort und riegelte den Zugang zum nahen Hauptgebäude des Energiekonzerns BKW ab.

Enttäuschung unter den Aktivisten

Die Verantwortlichen des Protestcamps bezeichneten die Räumungsaktion der Polizei am frühen Dienstagmorgen als “populistisch, feige und mutlos”.

Der Stadtberner Gemeinderat hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, das Protestcamp mit den Zelten auf der kleinen Parkanlage vor dem Hauptsitz des Energiekonzerns BKW zu bewilligen. Stattdessen habe sich die Stadtregierung für einen “populistischen Befreiungsschlag” entscheiden.

Der Protest werde weitergetragen, auch wenn die Polizei das Zeltlager geräumt habe, bekräftigten die Camp-Verantwortlichen am Dienstagmittag. Bereits am Dienstagabend soll eine Kundgebung stattfinden, mit der die Teilnehmenden gegen die Räumungsaktion protestieren wollen.

Solidaritätskundgebung in Bern

Am Abend versammelten sich bei der Reithalle mehrere Hundert Aktivisten und Sympathisantinnen der AKW-ade-Camper. Sie protestieren gegen die Räumung des Zelt-Protestlagers vor dem BKW-Gebäude in Bern.

Der Kundgebungszug bewegte sich am frühen Abend von der Reithalle zum Bahnhof und weiter durch die Innenstadt. Die Organisatoren hatten zu einer bunten und friedlichen Demonstration aufgerufen. Nur dies nütze ihren Anliegen, betonten sie. Zu Zwischenfällen ist es bislang nicht gekommen.

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