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Armeechef Blattmann: Verkürzung der RS ins Auge gefasst

(Keystone-SDA) Bern – Die von Bundesrat Ueli Maurer beantragte Verschiebung des Kaufs neuer Kampfflugzeuge wird von der ganzen Armeeführung mitgetragen. Das sagte Armeechef André Blattmann vor den Medien auf dem Bantiger bei Stettlen BE.
Maurers Antrag sei kein Entscheid gegen die Luftwaffe, sondern ein Entscheid für das Überleben der Armee, erklärte der Korpskommandant. Unbestritten sei, dass die angejahrten Tiger-Kampfflugzeuge ersetzt werden müssten.
Eine leistungsfähige Armee brauche ein ebensolches Heer und eine entsprechende Luftwaffe. Angesichts der verfügbaren Ressourcen und der vorhandenen Mängel hätten die neuen Kampfjets aber keine Priorität. Es wäre unglaubwürdig, 120’000 Armeeangehörige nur ungenügend ausrüsten zu können und gleichzeitig eine High-Tech-Beschaffung durchzuführen.
Um die Ressourcen zu schonen, will Blattmann ausserdem noch im ersten Quartal 2010 dem Verteidigungsminister eine Reduktion der Diensttage vorschlagen. Diese seien ein grosser Kostenfaktor in der Armee, sagte der Armeechef.
Das Informatik-Debakel betreffe das gesamte Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, erklärte Blattmann. Eine Task Force nehme sich nun des Problems an. In der Vergangenheit seien bei der Beschaffung Verantwortlichkeiten unklar gewesen, Doppelspurigkeiten aufgetreten und Abläufe kaum koordiniert worden.
Das Fazit aus seinen Ausführungen ist für Blattmann dasselbe wie für seinen Chef, Verteidigungsminister Maurer: “Die Armee hat zuwenig Geld!”. Sicherheit gebe es nicht zum Nulltarif.
Zu allem Übel bricht der Armee gemäss Blattmann das wichtigste Fundament weg: Der Mensch. Er wolle den Wert des Zivildienstes nicht in Frage stellen. Fakt sei aber die existierende Wahlfreiheit zwischen Zivil- und Wehrdienst. Hier brauche es klare Regeln, denn eine Alternative zur Milizarmee gebe es nicht.

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