Athen will Mindestlöhne senken und Entlassungen erleichtern
Athen - In einer umfassenden Reform des Arbeitsmarktes will die griechische Regierung die Mindestlöhne senken und Entlassungen vereinfachen. Die griechischen Gewerkschaften zeigten sich über den Gesetzentwurf empört und kündigten heftige Proteste an.
Die Massnahmen seien von der Europäischen Zentralbank, den Euroländer und dem Internationalen Währungsfonds diktiert worden, betonte Arbeitsminister Andreas Loverdos.
Unter anderem sollen künftig die gesetzlich festgelegten Abfindungen der privaten Unternehmen bei Entlassungen auf die Hälfte verringert werden. Zudem sollen Neuangestellte bis 25 Jahre statt des bisher gültigen branchenübergreifenden Mindestlohnes von 740 Euro nur noch 592 Euro monatlich erhalten.
Grössere Unternehmen, die mehr als 150 Angestellte beschäftigen, sollen künftig statt monatlich 2 Prozent nunmehr 5 Prozent ihrer Angestellten entlassen können.
Langfristig würden die Massnahmen die Beschäftigung stärken und das Land konkurrenzfähiger machen, sagte Loverdos. Das neue Gesetz soll innerhalb der nächsten zwei Wochen als Präsidialerlass gültig werden.