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Auch Tessiner Reben leiden unter Frühlingsfrost

Sie könnten bei der kommenden Ernte weniger zu lachen haben: Wie ihre Kollegen in der West- und der Deutschschweiz müssen auch die Tessiner Winzer Frostschäden verzeichnen. KEYSTONE/TI-PRESS/FRANCESCA AGOSTA sda-ats

(Keystone-SDA) Der Wintereinbruch Ende April hat auch den Weinreben im Tessin zugesetzt. Besonders die Gewächse in der Ebene sind laut der Tessiner Winzervereinigung stark betroffen. Insgesamt seien die Triebe auf einer Gesamtfläche von 100 Hektar beschädigt worden.

Mindestens 40 Prozent der Triebe hätten durch den Frost in den Nächten des 19. und 20. April Schäden erlitten, schrieb die Tessiner Landwirtschaftssektion am Dienstag in einer Mitteilung.

In einigen Bereichen seien gar alle Triebe durch den Frost in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie seien nun bräunlich verfärbt. Betroffen ist gemäss der Landwirtschaftssektion auch das Bündner Misox.

Die vom späten Wintereinbruch gestraften Winzer können im Tessin beim Kanton Hilfen beantragen, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Die Landwirtschaftssektion vergibt beispielsweise zinslose Kredite oder erlaubt es, Kreditrückzahlungen vorübergehend auszusetzen.

Stark vom Frost betroffen war auch das Wallis. Das dortige Weinbauamt hatte Ende April angegeben, dass 40 Prozent der Rebberge stark geschädigt wurden. Auch zwei Drittel der Aprikosen-Anbauflächen erlitten starke Schäden.

Schneider-Ammann auf “Frost-Visite”

Beeinträchtigungen gab es auch in der Waadt, wo Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Freitag zwei Landwirtschaftsbetriebe besuchte, um sich ein Bild der Frostschäden an Weinreben und Kirschbäumen machen zu können.

Der Wirtschaftsminister zeigte sich angesichts des Rufs der Weinbauern nach Bundeshilfen zurückhaltend. “Unternehmer ist man nicht nur dann, wenn man Erfolge einzufahren hat und Geld verdient.” Unternehmer sei man auch, wenn es einmal weniger gut gehe, sagte der Wirtschaftsminister.

Gleichzeitig räumte er ein, dass die Landwirtschaft ein spezieller Wirtschaftssektor sei. Die Bundesbehörden stünden derzeit mit den Kantonen und den Branchen in Kontakt, um auszuloten, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für die betroffenen Bauern gebe.

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