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Ausweg aus Schuldenkrise für Griechenland überlebenswichtig

(Keystone-SDA) Athen – Das Hilfspaket für Griechenland nimmt Formen an. Die Euro-Finanzminister werden an diesem Sonntagnachmittag bei einem Sondertreffen in Brüssel darüber beraten.
Bei dem Treffen sollen die Ergebnisse der Gespräche von EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank EZB und des Internationalen Währungsfonds IWF mit der griechischen Regierung über die geplanten Sparmassnahmen für das Land besprochen werden. Die Finanzminister der Eurozone sollen darüber entscheiden, ob das Massnahmepaket den Anforderungen für Hilfen genügt.
Wenn die Mitgliedstaaten das griechische Sparprogramm akzeptieren, beginnen in den Euro-Ländern die nationalen Gesetzgebungsverfahren für die Freigabe der Hilfen.
Die internationalen Hilfsleistungen könnten sich in drei Jahren auf 120 Mrd. Euro und mehr summieren. Als kurzfristige Entlastung könnten die Euro-Länder und der IWF der Regierung in Athen in diesem Jahr Notkredite in Höhe von bis zu 45 Mrd. Euro zur Verfügung stellen.
In Athen rief Ministerpräsident Giorgos Papandreou seine Landsleute unterdessen auf, ihren Beitrag zur Rettung Griechenlands zu leisten. Zugleich verteidigte er die von EU und IWF im Gegenzug für die Hilfe verlangten harten Sparmassnahmen.
Sie seien für das “Überleben der Nation” unumgänglich, sagte Papandreou vor dem Parlament in Athen. Die griechischen Gewerkschaften bereiteten hingegen Massenproteste für den 1. Mai vor, am Mittwoch soll ein Generalstreik das Land lahmlegen.
Nach Angaben aus Athen verlangen IWF und EU im Gegenzug von Griechenland, sein Defizit von derzeit 13,6 Prozent des Wirtschaftswachstum BIP bis Ende 2011 auf 3,6 Prozent zu senken. Dafür sollen die Gehälter im öffentlichen Dienst und die Renten gekürzt sowie die Mehrwertsteuer angehoben werden.

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