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Axpo-Gewinn sinkt erneut – Stromkonzern prüft Investitionen

(Keystone-SDA) Teure Investitionen, happige Abschreiber und die Euro-Schwäche belasten das Ergebnis des Energieversorgers Axpo stark. Nachdem der Gewinn im dritten Jahr in Folge gesunken ist, müssen geplante Projekte auf den Prüfstand.

Unter dem Strich bleiben Axpo mit 409 Mio. Fr. 28 Prozent weniger Gewinn als im vorherigen Geschäftsjahr, wie der am Mittwoch vorgelegte Abschluss 2009/2010 (per Ende September) deutlich macht. Während die Gesamtleistung des Konzerns um 17 Prozent auf 6,27 Mrd. Fr. schrumpfte, sank das Ergebnis operativ um 37 Prozent auf 538 Mio. Franken.

Der Anstieg des Energieabsatzes um 4,3 Prozent auf 20,85 Mrd. Kilowattstunden (kWh) vermag zahlreiche Negativ-Faktoren nicht zu überdecken. Als stärkste Belastung nannte Axpo-Chef Heinz Karrer vor den Medien in Zürich die Euroschwäche, die dem international tätigen Konzern bedeutend zugesetzt habe.

Schmerzhafte Abschreiber

Schmerzhaft ist für Axpo aber auch der Ende 2010 angekündigte Konkurs des Grosssägewerks Mayr-Melnhof in Domat/Ems GR. Das Unternehmen war ein wichtiger Axpo-Wärmekunde und Partner der Holzenergie-Sparte. Axpo muss deswegen einen Abschreiber von 112,3 Mio. Fr. verkraften.

Der Ausstieg aus einem Projekt für ein Gas-Dampf-Kombikraftwerk in Italien und Pannen beim französischen Kernkraftwerk Bugey belasteten die Axpo-Tochter EGL mit über 90 Mio. Franken. Den Gewinn geschmälert haben gemäss Axpo zudem Kosten für Bauprojekte und die dünner gewordenen Margen im europäischen Stromhandel.

Kantone bekommen weniger

Verwaltungsratspräsident Robert Lombardini bezeichnete das Ergebnis als ungenügend. Axpo müsse die Ursachen untersuchen und könne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagte der oberste Lenker des Konzerns, der den Nordostschweizer Kantonen gehört. Diese erhalten nur 81 Mio. Fr. Dividende, statt 139 Mio. Fr. wie im Vorjahr. Axpo will die Dividende von 3,75 Fr. auf 2,20 Fr. pro Aktie kürzen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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