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Badewasserqualität in Europa bleibt trotz Einschränkungen hoch

(Keystone-SDA) Einem Sprung in Europas Seen und Flüsse steht auch diesen Sommer nichts im Weg. Trotz gewisser Abstriche bei den rund 21’000 erfassten Badestellen lobte die EU-Kommission am Donnerstag die hohe Qualität der Badegewässer.

Die Qualität der europäischen Küstengewässer, Seen und Flüsse bleibe hoch, “auch wenn es Platz für Verbesserungen gibt”, sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik vor den Medien in Brüssel. Er forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, nach dem Qualitätsrückgang von 2010 in Zukunft wieder für einen Aufwärtstrend zu sorgen.

Noch immer erfüllten 92,1% der Badeorte mit Meeranstoss und 90,2% der Binnengewässer letztes Jahr die Minimal-Standards, die in der EU-Richtlinie (Gesetz) über die Qualität der Badegewässer festgehalten sind. Die saubersten Gewässer laden auf Zypern und Malta zum Bade, aber auch in Griechenland und Irland steht dem Sprung ins mehr oder weniger kalte Nass nichts im Weg.

Schweiz dabei

Aus den 27 EU-Mitgliedstaaten kamen 2010 Daten für über 21’000 Gewässer. Davon betrafen 70% Badeorte am Meer. Fast die Hälfte der Küstenorte liegen in Italien (33,7%) und Griechenland (14,8%). Die Niederlande hat am meisten Binnengewässer, gefolgt von der Schweiz und Luxemburg. Nebst der Schweiz beteiligten sich auch die Nicht-EU-Länder Kroatien und Montenegro an der Datenerhebung.

Die Schweiz lieferte zum zweiten Mal nach 2009 Zahlen für 381 Seen und Flüsse in elf Kantonen. Zwar erhielt die Europäische Umweltagentur nicht alle geforderten Angaben, aber die Wasserqualität in den Schweizer Seen und Flüssen ist zum grossen Teil gut.

Zur Feststellung der Wasserqualität werden die Badegewässer anhand einer Reihe von physikalischen, chemischen und biologischen Parametern geprüft. Eingehalten werden müssen verbindliche Werte und die strengeren, aber nicht verbindlichen “Leitwerte”. Von den Schweizer Gewässern erfüllen 95,5% die verbindlichen Werte.

Schlechte Noten für Polen

Bei den Gewässern an den Küsten verschlechterte sich die Qualität des Meeres zwischen 2009 und 2010 je nach “Wert” um 3,5% beziehungsweise 9,5%. Bei den Binnengewässern nahm die Qualität in der Vergleichszeit um 10,2% bei den “Leitwerten” ab, während die Zahlen bei den verbindlichen Werten praktisch gleich blieben.

Einige schlechte Werte entstanden auch deshalb, weil die Staaten nicht genügend oder nicht alle Daten lieferten. Daneben gibt es drei Staaten mit einer grossen Prozentzahl an Badeorten mit “ungenügender” Wasserqualität, die der Kommission “Sorge bereiten”. Dazu gehören Polen mit 19% ungenügenden Badegewässern, die Niederlande (11,8%) und Belgien (8,9%).

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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