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Bundesverwaltung zieht positive Bilanz zum freien Personenverkehr

(Keystone-SDA) Neun Jahre nach Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommmens mit der EU zieht die Bundesverwaltung eine positive Bilanz: Die Öffnung des Arbeitsmarktes hat die Schweiz nach Ansicht der Experten von drei Bundesämtern und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) insgesamt gestärkt.

Der freie Personenverkehr habe in den letzten Jahren sowohl das Wirtschafts- als auch das Bevölkerungswachstum begünstigt, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten 7. Bericht des Observatoriums zum Freizügigkeitsabkommen.

Zuwanderung und Wirtschaftswachstum stehen dabei in einem engen wechselseitigen Zusammenhang: Einerseits widerspiegelt der Umstand, dass mehr Menschen in die Schweiz zu- statt abwandern, die Stärke der Schweizer Wirtschaft. Andererseits ist die Zuwanderung ein Wachstumsmotor.

Einwanderung stützte Konsumausgaben

Wie die Experten schreiben, hat die Zuwanderung die Schweizer Konjunktur während der Rezession gestützt. Denn die Zugewanderten liessen die Konsumausgaben ansteigen und stimulierten die Bauinvestitionen. Deshalb sei der wirtschaftliche Einbruch im Jahr 2009 in der Schweiz moderater ausgefallen als im Ausland.

Obwohl die Konkurrenz durch Zuwanderer insgesamt angestiegen sei, hätten Zuwanderer die ansässige Bevölkerung nicht aus dem Erwerbsleben gedrängt. Schwierig sei aber nach wie vor die Situation für schlecht ausgebildete Personen, insbesondere wenn sie aus Drittstaaten stammen.

Romandie: Grenzgänger führen zu höhere Arbeitslosigkeit

Schwieriger als anderswo in der Schweiz präsentiert sich die Lage auch im Tessin, im Genferseebogen, im Jura sowie in der Nordwestschweiz. Diese Gebiete sind geprägt durch Grenzgängerbeschäftigung. Hier sei eine höhere Arbeitslosigkeit festzustellen gewesen als anderswo.

Die Experten weisen gleichzeitig auf weitere positive Effekte der Zuwanderung hin: Sie verlangsame die Alterung der Bevölkerung und entlaste die Sozialversicherungen AHV und IV. Bei der Arbeitslosvenversicherung seien hingegen Mehrkosten angefallen. Diese seien aber bislang unter den Erwartungen geblieben.

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